Montag, 8. Juni 2015

Mütter sind eine feine Sache, doch der Mai ist schrecklich!

Als einziger Sohn weiß ich davon eine herrliche Arie zu singen. Gut, manchmal können sie auch ausrasten, aber häusliche Gewalt ist nicht so ihr Ding. Liebevoll streicheln sie dir übers Gesicht, wenn du mal traurig bist, und wenn du Hunger hast, sind sie schnell mit etwas Süßem zur Stelle. Also nichts gegen die Mutter als solche. Sigmund Freud war auch nicht gerade das Gelbe vom Ei als er behauptete, dass der heranwachsende Sohn ein Auge auf die eigene Mutter wirft, bevor er zum Manne wird. Wahrscheinlich hatte er wieder einmal zu tief ins Glas geschaut oder im Unterbewusstsein gebohrt. Das Rätsel Mutter werden wir wohl nie lösen. Haben wir deshalb den Muttertag erfunden? Ohne Mutter wäre das Leben nur halb so schön.


Genug herumgemuttert. Es geht mir um etwas ganz anderes: Der Monat Mai ist gerade vorbei. So schlimm wie dieses Mal war es noch nie. Das Facebook, dem man wohl oder übel hoffnungslos verfallen ist, ist ein Geburtstagsschreck. Schon am Tag davor wird man süffisant darauf hingewiesen, dass Morgen Hans, Josef, Bettina, Anne, Klaus, Berta, Frau Gengelbach, Herr Schneider und Thea Geburtstag haben. Was tut man? Man gratuliert. Das mag hin und wieder rührend klingen, obwohl man beileibe nicht daran gedacht hatte, aber ehrlich: es wird zu einem automatischen Schwachsinn, genau wie der Muttertag. Blumen am Muttertag? Warum? Wenn du deine Mutter liebst, gib ihr einen Kuss oder kaufe ihr ein neues Handtäschchen. Der Vatertag ist übrigens im Juni dran. Das müssen wir wegen Überlastung den Töchtern überlassen.


Such dir eine aus! 

Warum mussten sie auch soviel Nachwuchs produzieren, nur damit es im Hauptgeburtsmonat etwas zum Feiern gibt? Der Oktober scheint ähnlich mit Geburtstagen überfüllt, jedoch sieht man das bei einem Gläschen Wein schon etwas lockerer. Die ganz feinen Pinkel unter uns lassen sich am 24. Dezember auf die Welt bringen. Das ist richtiger Geburtstagsadel. Obwohl, bei den Geschenken könnte der eine oder andere Nachkömmling zu kurz kommen. An allem sind die Mütter schuld. Das hat Sigmund Freud natürlich sofort erkannt. Wer jedoch mit 2 auf die Nase gefallen ist und von Muttern auf den Arm genommen wurde, oder im Kindergarten sich in die kleine Elvira verliebt hat, die nichts von dir wissen wollte, oder mit 16 die falsche Freundin  angebaggert hat, und lächerlich gemacht wurde, der weiß, wofür eine Mutter gut sein kann. Von der Lieblingsspeise mal ganz abgesehen. Ach was, Mütter sind eine feine Sache.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen