Donnerstag, 4. Juni 2015

Ich sag's wie's ist: Nacktheit zieht immer!

Das Schlüpfrige vorweg: in England wurde ein Radler verhaftet, weil er bei einer Nackt-Radtour eine Erektion noch vor dem Start bekam. Das musste ja einmal passieren. Jetzt können wir das auch abhaken. Fotos gab es nur von hinten, schließlich kann sich jeder eine Erektion vorstellen.


Das Schamlose gleich danach: eine Lucy und ein Klaus wollen kirchlich heiraten. Er, Millionär, 58, sie, von Beruf Hure, 28. Sie lernten sich im Bordell kennen und verlieben. Für ihn war es der erste Besuch  im Bordell und Liebe auf den ersten Blick. Am nächsten Tag wurde der Heiratsantrag mit Kniefall, Orchideen und Verlobungsring gemacht. Die deutsche BILD, der Schweizer BLICK und das österreichische Blatt ÖSTERREICH berichteten über diese Wunderstory, die dann auch in den USA, England und sonstwo unter dem Überbegriff "wie in Hollywood" kursierte. Rührend bis zum Heulen. Schamlos deshalb, weil sich offensichtlich niemand vorstellen möchte, dass ein 30 Jahre älterer Mann sich in eine Pretty Woman verlieben kann und es ernst meint. Wie viele Klischees haben wir denn da im Kopf?

Die Entblößung: neben den zahllosen I-Phones, die täglich und permanent auf Straßen und Plätzen geschwenkt werden, was ein unsäglich präzises Bild einer ungesunden Gesellschaft vermittelt, werden immer mehr Selfies mit Haltestöckchen gesichtet. Menschen, denen gesagt wurde, sie seien schön und müssten sich selbst fotografieren. Für die Nachwelt? Was soll diese nur mit solchen selbstverliebten Porträts anfangen? Der Gipfel, neulich, zwei Selfie-Mädchen mit je einem Selfie-Stick, sich gegenseitig beselfend. Wie toll ist das denn?

Fehlt nur noch, dass der Radfahrer mit dem Selfie ins Bordell geht und mit einem Eheversprechen wieder heraus kommt. Ohne Erektion. Schon haben wir wieder eine neue Sensation, die wir vor allen ausbreiten müssen. 

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