Donnerstag, 20. November 2014

Wir, die Geschröpften

Es geht nicht nur um NSA und weltweites Schnüffeln. Es steht viel mehr auf dem Spiel. Der Neid derer, die nichts haben, ist sehr harmlos aber groß. Das liest man aus den Tagesmeldungen ab, die immer öfter auf die eigentliche Misere eingehen: alles hängt von der Verfügbarkeit des Geldes ab. Banken und Versicherungen, Nahrungsmittelhersteller und andere Spekulanten arbeiten Hand in Hand. Das Ziel: Vom immer größeren Kuchen ein immer größeres Stück zu bekommen. Diese Gier ist pathologisch und des normalen Erdbewohners unwürdig. Also wird der Geldmangel zum zentralen Thema.

Die reichsten unter den Reichen merken es nicht. Die anderen, die Opfer dieser Entwicklung, spüren es jeden Tag mehr. Und die Preise steigen oft völlig ungerechtfertigt. Das ist sichtbare Katastrophenankündigung. Die Argumente werden verschwiegen. Als der Euro eingeführt wurde, haben sich die Preise schlagartig verdopelt. Nicht offen, sondern diskret, unter Einbeziehung der schwächlichen Rechenkünste des Verbrauchers. Die Banken erheben heute schamlos alle möglichen Gebühren. Fast unsichtbar. Die Glaspaläste müssen gebaut und unterhalten werden. Das höflche Hochziehen der Augenbrauen ist für all jene bestimmt, die nicht genug haben. Sie verstehen einfach nicht, worum es geht. Die Reichen konnte man früher noch an ihren Luxusschlitten erkennen. Jetzt sehen sie aus wie Hinz und Kunz.

Aber sie haben immer mehrere Wohnsitze. Und Briefkastenfirmen, nicht nur in Luxemburg. Laut UBS, der Schweizer Bank, gibt es weltweit 211.275 Superreiche. Warum erzählen die das? Mit anderen Worten, in den USA fast 70.000 , in Deutschland knapp 20.000. Das heißt, für Deutschland knapp 30.000 Milliarden $ irgendwo gehortet und zur Vermehrung geparkt. Österreich hat nur knapp 600 Krösusse und steht damit auf Platz 42. Wie demütigend. Bleiben für den Rest der Welt immer noch über 100.000 Pfeffersäcke. Liechtenstein? Cayman Inseln? Jersey? Monaco? Vatikan???? Obwohl letzterer sich der Armut verschrieben hat. Auch Russland gilt für viele noch als armes Land. Die Emporkömmlinge dieses postkommunistischen Landes verstecken ihre Vermögen inzwischen sehr gekonnt. Oder, sie lassen sich gleich in Baden-Baden nieder.

Die großen Katastrophen haben sich der Welt immer irgendwie vorzeitig mitgeteilt. Manche haben sie kommen sehen. Hat man ihnen geglaubt? Die Französische Revolution, wie hat sie begonnen? Ausbeutung und Herabsetzung der Bürger bis es zu spät war. Kann man darauf hoffen, dass die Menschen weiterhin alles mitmachen? Dank Internet kann alles ganz schnell vorbei sein. Eine glaubwürdige Führungsperson mit guten Englischkenntnissen, ein ausreichend großer Anlass, und radikalisierte Massen, die nichts mehr zu verlieren haben. So einfach ist das. Die Ordnungskräfte, das Militär, sie können sich jederzeit auf die Seite der Habenichtse schlagen. Wieviele Jahre geben wir dieser Ankündigung noch?













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