Sonntag, 9. November 2014

Wiener G'schichten - Hedy Lamarr war die Schönste.

Wenn ich an die vielen jungen Wiener denke, die keine Ahnung haben. Einigen wir uns darauf, dass sie ihre erste Berühmtheit einem Skandal verdankte, der mit dem Film "Ekstase" sichtbar wurde: Hedy Lamarr zeigte sich nicht nur weitgehend nackt, sondern ihr Gesicht wurde gezeigt als sie einen Orgasmus spielte. Um diesen Vorgang möglichst echt erscheinen zu lassen, hatte der Regisseur es geschafft, Hedy während des Höhepunktes mit einer Sicherheitsnadel in den Po zu pieksen. Man sah natürlich nur das schöne Gesicht, von dem viele maßgebliche Kenner sagten, es sei das schönste der Welt. Man sollte es Hedy nicht immer noch verübeln, denn, wie so viele jüdische, halbjüdische, vierteljüdische und gar nicht jüdische Talente aus Wien oder Berlin oder von sonstwo musste sie ihre Wirkungsstätte verlassen. Hollywood nahm sie mit Kusshand auf. Ihre Asche wurde dann später von ihrem Sohn im Wienerwald verstreut.

Am 9. November 1914 geboren.

Dass sie neben ihrem Talent auch noch unglaublich schön war, könnten viele Filmpartner bezeugen, wenn sie noch lebten: Heinz Rühmann (1932), Charles Boyer, Robert Taylor, Spencer Tracy, Clark Gable, James Stewart usw. Doch ihre vielen Filme waren meist nicht sehr erfolgreich, und sie bekam mit den Jahren in Hollywood seelische Schwierigkeiten, was nicht verwunderlich ist, hatte sie doch einen Ehemann nach dem anderen. Ihre Beziehungen zu Männern klappten einfach nicht. Sie wurde dann alle 6, einen nach dem anderen, wieder los.


Doch eines muss noch festgehalten werden: diese reich talentierte Filmdiva machte auch eine Erfindung, die das sichere Auffinden von Torpedos möglich machte, wenn ich das richtig verstanden habe. Patentnummer: US2292387 A, 1941/42. Die Tochter Wiens, deren Asche teilweise von ihrem Sohn im Wienerwald verstreut wurde, hat zwar in einem unspektakulären Viertel ihren Namen für einen Hedy-Lamarr-Weg hergegeben, aber der übriggebliebene Rest der Verblichenen könnte noch in ein offizielles Grab verbracht werden. Doch auch Wiener Mühlen malen langsam. Einen Dr. Karl-Lueger-Platz gibt es selbstverständlich, auch sein Denkmal, obwohl dieser Wiener Bürgermeister als Judenhasser bekannt war. Aber ein würdiges Grab für unsere Hedy ist noch nicht in Sicht. Die Welt besteht voller Ungerechtigkeiten, und die schönste Frau der Welt wird in ihrer Heimatstadt immer noch unliebenswürdig ignoriert.



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