Keine Sau interessiert sich für mich. Der letzte, den ich das singen hörte, war Max Rabe. Das Lied stammt aus einer Zeit, wo das Telefon noch eine Errungenschaft war. Wenn es bei uns zuhause klingelte - es waren die Vierzigerjahre des letzten Jahrhunderts - musste ich warten bis Mama angerannt kam. Nie hätte ich es gewagt, den Hörer abzunehmen. Das Telefon war nichts für Kinder. Mama blinzelte immer etwas mokant, wenn am anderen Ende der Leitung jemand Heil Hitler brüllte. Mama sagte dann immer: wer spricht? Nie hätte sie das Heil Hitler durchs Telefon zurückgegeben. Ich verstand das zwar nicht, wunderte mich jedoch, dass außer uns kaum jemand Telefon hatte. Man musste stolz darauf sein und korrekt in einer Art Telefonsprache antworten.
An den öffentlichen Telefonhäuschen stand: "Fasse Dich kurz", denn telefonieren kostete Geld. Papa telefonierte nie. Also war telefonieren eine Frauensache. Einmal rief eine hochgestellte Persönlichkeit an. Mama lächelte freundlich, obwohl man das nicht sehen konnte und bedankte sich intensiv für den Anruf. Telefon war etwas Heiliges, dachte ich. Fast niemand rief an. Über manche Anrufe unterhielt man sich tagelang. Vor allem, wenn es sich um ein Ferngespräch handelte. Das Fräulein vom Amt rief dann persönlich an. Damit wurde das Gespräch etwas Offizielles.
Natürlich hat sich dieses Ding, das Telefon, weiter entwickelt. Zuerst fiel mir das in Budapest auf, wo am Kriegsende viele noch kein Telefon hatten. Als sich dann das Mobiltelefon verbreitete, waren es die Geschäftsleute und Angeber, die sich an die Straßenecken stellten und für jeden sichtbar in ein wuchtiges Gerät schwatzten. Auch viele Gangster waren drunter, denn wer zuhause einen Festnetzanschluss hatte, benötigte dieses Statussymbol zunächst nicht. Dann wurde es aber unerlässlich. Die Amerikaner, die dazu Cell phone sagen, verstehen nicht, warum Deutsche von Handy reden. Keiner sonst tut das. In England nennt man es mobile phone. Für mich ist das Handy ein Mobilfon. Das Wort Handy habe ich noch nie über die Lippen gebracht.
Ein Fünfjähriger hat sein Händi immer dabei. Es könnte ja etwas Wichtiges zu bereden geben: Hallo, Mami, ich bin gerade aus dem Bus gestiegen. Ich rufe dich wieder an, wenn ich bei Oma bin. Hallo, Mami, jetzt bin ich bei Oma. Stell dir vor, es regnet hier. Sobald ich wieder im Bus sitze, rufe ich nochmal an. Hallo Mami, meine Batterie ist fast leer. Ich lade sofort auf, wenn ich zuhause bin. Ich war am Kriegerdenkmal und habe ein Foto gemacht von den vielen Japanern, die dort heute herumlaufen und wie verrückt telefonieren und fotografieren. Wann kommt Papa nach .............
Das Rad mit den Löchern hieß Wählscheibe |
An den öffentlichen Telefonhäuschen stand: "Fasse Dich kurz", denn telefonieren kostete Geld. Papa telefonierte nie. Also war telefonieren eine Frauensache. Einmal rief eine hochgestellte Persönlichkeit an. Mama lächelte freundlich, obwohl man das nicht sehen konnte und bedankte sich intensiv für den Anruf. Telefon war etwas Heiliges, dachte ich. Fast niemand rief an. Über manche Anrufe unterhielt man sich tagelang. Vor allem, wenn es sich um ein Ferngespräch handelte. Das Fräulein vom Amt rief dann persönlich an. Damit wurde das Gespräch etwas Offizielles.
Natürlich hat sich dieses Ding, das Telefon, weiter entwickelt. Zuerst fiel mir das in Budapest auf, wo am Kriegsende viele noch kein Telefon hatten. Als sich dann das Mobiltelefon verbreitete, waren es die Geschäftsleute und Angeber, die sich an die Straßenecken stellten und für jeden sichtbar in ein wuchtiges Gerät schwatzten. Auch viele Gangster waren drunter, denn wer zuhause einen Festnetzanschluss hatte, benötigte dieses Statussymbol zunächst nicht. Dann wurde es aber unerlässlich. Die Amerikaner, die dazu Cell phone sagen, verstehen nicht, warum Deutsche von Handy reden. Keiner sonst tut das. In England nennt man es mobile phone. Für mich ist das Handy ein Mobilfon. Das Wort Handy habe ich noch nie über die Lippen gebracht.
Long distance call |
Ein Fünfjähriger hat sein Händi immer dabei. Es könnte ja etwas Wichtiges zu bereden geben: Hallo, Mami, ich bin gerade aus dem Bus gestiegen. Ich rufe dich wieder an, wenn ich bei Oma bin. Hallo, Mami, jetzt bin ich bei Oma. Stell dir vor, es regnet hier. Sobald ich wieder im Bus sitze, rufe ich nochmal an. Hallo Mami, meine Batterie ist fast leer. Ich lade sofort auf, wenn ich zuhause bin. Ich war am Kriegerdenkmal und habe ein Foto gemacht von den vielen Japanern, die dort heute herumlaufen und wie verrückt telefonieren und fotografieren. Wann kommt Papa nach .............
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