Wer über Jahre hinweg die französische Politik und die Berichterstattung darüber verfolgt hat, wundert sich schon manchmal. Da gab es eine Zeit, als Franzosen und Engländer sich nicht riechen konnten. Jeder fühlte sich dem anderen über/bzw/unterlegen, je nachdem. Ich als Deutscher, Abkömmling aus der NachNaziZeit, hatte einige Monate in der besetzten und von deutschen Truppen gequälten Normandie verbracht (1958), ohne irgendeine Feindseligkeit verspürt zu haben. Und 70 Jahre nach der Landung der Aliierten in der Normandie, ein Grund zum Feiern, kamen sie alle, auch Angela Merkel. Fast 20 Staats-und Regierungsschefs wurden erwartet, dazu 12000 Polizisten, Militärs und Feuerwehrleute, etwa 1800 über neunzigjährige Veteranen und Tausende Touristen und Neugierige, die den Straßen Verstopfung brachten.
Die Medien haben sich überschlagen. Das Ereignis hat alles in den Schatten gestellt. Außer ein paar Gedanken hinüber in die Ukraine (Putin und Obama waren ja auch da) war nichts anderes zu vernehmen. Und dann kam sie. Ich konnte ihre Ankunft nur an einem Nachrichtenkanal mitverfolgen. Demnach war ganz Frankreich aus dem Häuschen: La Reine Elizabeth, die hochbetagte Monarchin aus Großbritannien. Die Hofberichterstattung war vollständig und strotzte nur so von Wiederholungen, denn die Ankunft mit dem Eurostar aus London hatte sich in die Länge gezogen. Bemerkenswert war eine politische Diskussion, die parallel im Fernsehen stattfand. Da gehörte es zum guten Ton, sich systematisch ins Wort zu fallen, damit das Ende des Satzes eines Kontrahenten nicht mehr verstanden wurde. Das ist leider Teil der französiscen Diskussionskultur. Dagegen sagte man auf dem Queenskanal, dass man die Königin nicht unterbrechen durfte, ja nicht einmal ungefragt ansprechen, dass man sie nicht berühren durfte und dass sie Gänseleber zum großen Diner haben wollte. Andererseits wurde sie einhellig als frankophil bezeichnet, die sogar hervorragend französisch spreche, und ihre Hüte wurden über den grünen Klee gelobt.
Dann kam sie in der Gare du Nord an, ein hübsches Mädchen überreichte einen Blumenstrauß, ab ging die Fahrt im Rolls Royce in die britische Botschaft. Sie trug ein weiß-gelbliches Kleid mit passendem Hut.Etwas später, die alte Dame hatte sich frisch gemacht und trug jetzt ein rosa Kleid mit abgestimmtem Hut, stand sie mit Präsident Hollande am Arc de Triomphe, beim Mahnmal des Unbekannten Soldaten. Wie dem auch sei. Wenn sonst nichts viel in der Welt passiert, werden eben diese Sachen in den Vordergrund gerückt. Dann kam das Gerücht auf, Großbritannien erwäge, den Import von Camembert aus Frankreich zu verbieten. Der tapfere Prinz Charles, unterstützt durch Camilla, hat dem sofort eien Riegel vorgeschoben indem er protestierte. Die große englisch-
französische Völkerverbundenheit knistert dann doch immer wieder ein wenig. Und ein ehemaliger Präsident hat den Medienrummel genutzt, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Trotz bekannt gewordener Finanzmanipulationen erhofft er sich - das hat er angekündigt - wieder in den Elyséepalast einziehen zu können. Manche kriegen eben nie genug, n'est-ce pas, Monsieur Sarkozy? Ein Land mit allerhand Paradiesvögeln.
Bewunderung verdient jedoch die Königin, denn sie bringt solch protokollarische Anstrengungen mit Gelasseneheit hinter sich. Inzwischen feiert sie schon wieder in London: ihren sommerlichen Schönwettergeburtstag. Happy Birthday, Ma'am.
Die Medien haben sich überschlagen. Das Ereignis hat alles in den Schatten gestellt. Außer ein paar Gedanken hinüber in die Ukraine (Putin und Obama waren ja auch da) war nichts anderes zu vernehmen. Und dann kam sie. Ich konnte ihre Ankunft nur an einem Nachrichtenkanal mitverfolgen. Demnach war ganz Frankreich aus dem Häuschen: La Reine Elizabeth, die hochbetagte Monarchin aus Großbritannien. Die Hofberichterstattung war vollständig und strotzte nur so von Wiederholungen, denn die Ankunft mit dem Eurostar aus London hatte sich in die Länge gezogen. Bemerkenswert war eine politische Diskussion, die parallel im Fernsehen stattfand. Da gehörte es zum guten Ton, sich systematisch ins Wort zu fallen, damit das Ende des Satzes eines Kontrahenten nicht mehr verstanden wurde. Das ist leider Teil der französiscen Diskussionskultur. Dagegen sagte man auf dem Queenskanal, dass man die Königin nicht unterbrechen durfte, ja nicht einmal ungefragt ansprechen, dass man sie nicht berühren durfte und dass sie Gänseleber zum großen Diner haben wollte. Andererseits wurde sie einhellig als frankophil bezeichnet, die sogar hervorragend französisch spreche, und ihre Hüte wurden über den grünen Klee gelobt.
Dann kam sie in der Gare du Nord an, ein hübsches Mädchen überreichte einen Blumenstrauß, ab ging die Fahrt im Rolls Royce in die britische Botschaft. Sie trug ein weiß-gelbliches Kleid mit passendem Hut.Etwas später, die alte Dame hatte sich frisch gemacht und trug jetzt ein rosa Kleid mit abgestimmtem Hut, stand sie mit Präsident Hollande am Arc de Triomphe, beim Mahnmal des Unbekannten Soldaten. Wie dem auch sei. Wenn sonst nichts viel in der Welt passiert, werden eben diese Sachen in den Vordergrund gerückt. Dann kam das Gerücht auf, Großbritannien erwäge, den Import von Camembert aus Frankreich zu verbieten. Der tapfere Prinz Charles, unterstützt durch Camilla, hat dem sofort eien Riegel vorgeschoben indem er protestierte. Die große englisch-
französische Völkerverbundenheit knistert dann doch immer wieder ein wenig. Und ein ehemaliger Präsident hat den Medienrummel genutzt, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Trotz bekannt gewordener Finanzmanipulationen erhofft er sich - das hat er angekündigt - wieder in den Elyséepalast einziehen zu können. Manche kriegen eben nie genug, n'est-ce pas, Monsieur Sarkozy? Ein Land mit allerhand Paradiesvögeln.
Bewunderung verdient jedoch die Königin, denn sie bringt solch protokollarische Anstrengungen mit Gelasseneheit hinter sich. Inzwischen feiert sie schon wieder in London: ihren sommerlichen Schönwettergeburtstag. Happy Birthday, Ma'am.
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