Philippe Legionnet und sein Freund Yves, sie waren gerade mal 16 Jahre alt, tauchten bei uns zuhause in Pforzheim auf, von einer Anhaltertour, ein total ausgehungertes Freundespaar, dessen schleunige Ernährung meine Mutter mit Hilfe zweier mit Schnitten überhäufter Platten in Angriff nahm. Mit meiner tatkräftigen Unterstützung waren die Platten in Windeseile kahlgefressen. Unsere Freundschaft zog sich hin. Eigentlich wurde sie nie beendet. Jahre später, ich hatte gerade den Führerschein gemacht und war an der Uni in Freiburg eingetragen, zog es mich wieder einmal nach Paris, wo ich bei Maman Guibert und GéGé in Levallois wohnen durfte. GéGé hatte sich gerade eine holländische DAF gekauft, ein unelegantes Gefährt mit automatischem Getriebe, das für eine Pariserin und den Wahnsinnsverkehr wie geschaffen schien.
GéGés 2 CV, eine graue Maus aus den Fünfzigerjahren, war etwas müde geworden, ein gefundenes Fressen für einen fast mittellosen Studenten, der glatte 1200 französische Francs hinblätterte, um diese Moppel nach Deutschland zu entführen. Hurra, ich hatte ein Auto mit einer Fliehkupplung, konnte im ersten Gang bleiben, wenn ich vor der Ampel stand und dann einfach aufs Gas treten, um loszufahren. Trotz immer wieder auftretender erheblicher Mängel habe ich meine 2 CV geliebt und übrigens kein einziges Mal gewaschen. Grau ist grau. Dafür hatte meine Moppel hinten eine Art Buckel, die das Unterbringen riesiger Transportstücke ermöglichte. Natürlich wirkte sich das fatal auf die Geschwindigkeit aus, vor allem, wenn es den Berg hinauf ging.
Die Rückreise musste ich nicht alleine antreten, denn Philippe hatte beschlossen, mit einer metallenen Truhe (Kofferraum!!!), die all seine Habseligkeiten enthielt, mit nach Freiburg zu kommen, um dort zu studieren. Er war an der deutschen Sprache interessiert und wollte so nebenbei Die Buddenbrooks von Thomas Mann ins Französische übersetzen. Ich hatte eine Art Wohngemeinschaft gegründet, im oberen Teil eines herrlichen Schwarzwaldhauses im Süden Freiburgs. Da war Platz für Bing (ein Mediziner aus Indonesien), Dieter (noch ein Mediziner), Philippe und mich. Jeder hatte sein eigenes Reich, gekocht und gegessen wurde im Wohnraum, wenn möglich, gemeinsam. Wer auch noch mitkam, war ein junges Fräulein aus Freiburg, Ulrike. Sie war überaus reizend und musste noch das Abitur machen. Ihr Aufenthalt in Paris diente der Aufpeppung ihrer Französischkenntnisse.
Wenn ich die Kurve zum letzten Wochenende noch kriegen will, muss ich jetzt vieles überspringen. Nur soviel: die 2 CV brachte uns langsam aber sicher nach Freiburg. Philippe schien bei der Ankunft etwas verwirrt, denn er hatte sich im Sturzverfahren in Ulrike verliebt. Es ging nicht anders, sie wurden ein Paar und leben seit Jahren in Paris, die beiden Töchter hat es woandershin verschlagen. Gelegentlich gab es ein Lebenszeichen, dann war freundliche Stille.
Nachdem meine Cath in Paris zu tun hatte und ich sie dorthin begleiten wollte, wagte ich es, eine uralte Telefonnummer auszuprobieren, ohne an ihre Funktionstüchtigkeit zu glauben. Ich hatte Ulrike am Apparat, dann Philippe. Wir trafen uns zum Essen im Quartier Latin und waren überglücklich, dass wir uns nach einem halben Leben wieder gefunden hatten. Dass die englische Königin an diesem Wochenende auch in Paris weilte, hat uns nicht gestört.
GéGés 2 CV, eine graue Maus aus den Fünfzigerjahren, war etwas müde geworden, ein gefundenes Fressen für einen fast mittellosen Studenten, der glatte 1200 französische Francs hinblätterte, um diese Moppel nach Deutschland zu entführen. Hurra, ich hatte ein Auto mit einer Fliehkupplung, konnte im ersten Gang bleiben, wenn ich vor der Ampel stand und dann einfach aufs Gas treten, um loszufahren. Trotz immer wieder auftretender erheblicher Mängel habe ich meine 2 CV geliebt und übrigens kein einziges Mal gewaschen. Grau ist grau. Dafür hatte meine Moppel hinten eine Art Buckel, die das Unterbringen riesiger Transportstücke ermöglichte. Natürlich wirkte sich das fatal auf die Geschwindigkeit aus, vor allem, wenn es den Berg hinauf ging.
Die Rückreise musste ich nicht alleine antreten, denn Philippe hatte beschlossen, mit einer metallenen Truhe (Kofferraum!!!), die all seine Habseligkeiten enthielt, mit nach Freiburg zu kommen, um dort zu studieren. Er war an der deutschen Sprache interessiert und wollte so nebenbei Die Buddenbrooks von Thomas Mann ins Französische übersetzen. Ich hatte eine Art Wohngemeinschaft gegründet, im oberen Teil eines herrlichen Schwarzwaldhauses im Süden Freiburgs. Da war Platz für Bing (ein Mediziner aus Indonesien), Dieter (noch ein Mediziner), Philippe und mich. Jeder hatte sein eigenes Reich, gekocht und gegessen wurde im Wohnraum, wenn möglich, gemeinsam. Wer auch noch mitkam, war ein junges Fräulein aus Freiburg, Ulrike. Sie war überaus reizend und musste noch das Abitur machen. Ihr Aufenthalt in Paris diente der Aufpeppung ihrer Französischkenntnisse.
Wenn ich die Kurve zum letzten Wochenende noch kriegen will, muss ich jetzt vieles überspringen. Nur soviel: die 2 CV brachte uns langsam aber sicher nach Freiburg. Philippe schien bei der Ankunft etwas verwirrt, denn er hatte sich im Sturzverfahren in Ulrike verliebt. Es ging nicht anders, sie wurden ein Paar und leben seit Jahren in Paris, die beiden Töchter hat es woandershin verschlagen. Gelegentlich gab es ein Lebenszeichen, dann war freundliche Stille.
Nachdem meine Cath in Paris zu tun hatte und ich sie dorthin begleiten wollte, wagte ich es, eine uralte Telefonnummer auszuprobieren, ohne an ihre Funktionstüchtigkeit zu glauben. Ich hatte Ulrike am Apparat, dann Philippe. Wir trafen uns zum Essen im Quartier Latin und waren überglücklich, dass wir uns nach einem halben Leben wieder gefunden hatten. Dass die englische Königin an diesem Wochenende auch in Paris weilte, hat uns nicht gestört.
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