Freitag, 23. Mai 2014

George Clooney auf der Bettkante

Ist er nicht sträflich schön, dieser graumelierte Star (ich sagte nicht: grauer Star!!!), für den die Frauenwelt freiwillig ins Wanken gerät? Ein hübscher Bengel, zwar auch schon über 50, aber in einer fest(lich)en Beziehung mit einer Italienerin namens Elisabetta. Oder bin ich da nicht mehr auf dem Laufenden? In seinem dunklen Anzug mit schwarzer Fliege möchte man diesen Hingucker gerne bei sich auf der Terrasse sitzen haben.

Schöne Männer stechen oft durch fesche Wadeln  hervor, manchmal auch durch üppigen Haarwuchs, aber sehr selten entdeckt man in ihrem Blick so etwas wie heitere Gelassenheit oder gar Intelligenz. Schaut einer sehr intelligent drein, ist er meist hässlich wie die Nacht. Also, dem George Clooney möchte man auch als Mann in einem Fahrstuhl begegnen, wenn eine Strompanne unverhofft dazwischen kommt. Als Frau ist es nicht auszudenken, was dann passiert. "Entschuldigen sie, warum starren sie mich so an? Ich bin nicht der, für den sie mich halten." Oder: "Mein Fräulein, sie gefallen mir. Einen so schön geformten Leib habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich bin übrigens George Clooney, der Star". Man kann sich da allerhand vorstellen, denn nicht nur Männer können sich als Tagträumer outen. Auch Frauen haben etwas Schwärmerisches im Blick, wenn sie auf Clooney-Schau gehen.


Wo habe ich das gelesen, vielleicht unter "heißer Gossip" in der BUNTEn? Die lese ich aber nicht. Also ist es mir zugeflogen: George Clooney ist kein Kostverächter und hat schon manches Techtelmechtel erfolgreich bestanden. Damit kommen wir zum Punkt: Wer seit Jahren mit einer halbwegs hübschen und superintelligenten Frau verheiratet ist, sieht keine Möglichkeit, sich selbst immer wieder als attraktiver Schönling ins Gespräch zu bringen. Wir Männer finden uns leicht damit ab, haben wir doch noch andere Sachen am Hals: Müll runter bringen. Hund ausführen. Die Spülmaschine füllen und den Dreck unter dem Sofa endlich entfernen. Da bleibt keine Zeit, sich die Fingernägel richten zu lassen oder den Fußpilz mit asiatischen Tinkturen zu bekämpfen.

Dear old Georgie war zweimal schon der Sexiest Man Alive. Das dauert ein ganzes Jahr. Was er jedoch tut, wenn er gerade nicht der lebende Erotik-Stenz des Jahres ist, bleibt weitgehend im Dunkeln. Vielleicht hat er dieses Schweigen den Politikern abgeschaut, die auch fast nichts über ihr Privatleben bekannt geben, obwohl sie gerne jeden Tag in der Zeitung stehen. Aber das gewisse Etwas muss man schon haben. Schließlich schreibt eine prominente Journalistin über "dear Georgie": "den würde ich nicht von der Bettkante stoßen". Als ich das meiner Liebsten vorlas, huschte ein seltsames Lächeln über ihr Gesicht. Was sie dann zu mir sagte, bleibt leider im Dunkeln. Ich darf also auch meinerseits weiter von George Clooney tagträumen. Sie tut es ja auch.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen