Sonntag, 27. Oktober 2013

NSA, CIA etc.: Stop Watching us! You Cowards.

Es ist der größte vorstellbare Missbrauch von Steuergeldern, der in den USA (und sonstwo) gerade stattfindet. Man gibt ein bisschen etwas zu, stellt sich vorsichtig auf die Seite der Empörten und hofft, dass bald wieder Gras über diese skandalöse Ausspioniererei durch die NSA gewachsen ist. Nur Feiglinge und hinterhältiges Gelichter verstecken sich hinter dem (legitimen?) Auftrag, weltweit für Sicherheit zu sorgen. Obama hat nichts gewusst? My foot! Dann sollte er das Regieren der Tea Party überlassen.

Dieser aufgeblähte Spionage-Apparat ist ganz sicher schon lange außer Kontrolle geraten. Die scheinbare Akzeptanz dieses Tuns ist das eigentlich Beunruhigende. Wenn ein Herr Pofalla im Auftrag seiner Kanzlerin erst mal abwiegelt, und zunächst alles diplomatisch herunter spielt, dann müssen diejenigen, die durch ihre Steuern solche Gesetzesüberschreitungen möglich machen, endlich reagieren. Dabei genügt es nicht, fromme Versprechungen anzuhören. Nein, die zahlenden Massen müssen auf die Straße gehen. In den USA scheint ein kleiner Anfang jetzt gemacht: "Stop Watching us" heißt es jetzt bei Demonstrationen. Doch nur ein weltweiter Tsunami kann diesem Spuk ein Ende bereiten.

Menchen, die ein gesundes Privatleben haben, müssen sich nicht für das Tun anderer interessieren. Das habe ich als Jüngling schon mit Empörung wahrgenommen. Ein gleichaltriger Kumpan lud mich zu sich nach Hause ein. Seine Großeltern besaßen einen ganzen Häuserblock. Als wir in seinem Zimmer saßen, zeigte er mir, was seine Hauptbeschäftigung war: Mit einem Feldstecher suchte er die gegenüberliegenden Wohnungen nach Intimitäten ab. Faszinierend und beschämend zugleich. Ich war erschüttert und ging. Seitdem weiß ich, dass es so etwas gibt. Was das Ausspähen der Geheimnisse anderer wirklich bringen soll, verstehe ich nicht. Im Jahr 1984 fand im Europarat in Straßburg ein internationaler Kongress zum Thema "George Orwell" statt, dessen Buch "1984" Anlass für diese Gewissenserforschung gab. Ein dänischer Botschafter rief damals aus: "Wir wissen, dass Orwells Voraussagen in unserem Teil der Welt niemals eintreten werden". Ich fand das kühn. Heute können wir sagen, dass Orwell weit übertroffen wurde.

Werden wir verscheißert?

Die Welt befindet sich in einem bedauerlichen Zustand: öffentliche Lügen führen nur noch selten zu Konsequenzen. Diebstahl wird heute von Banken, Heuschrecken und - wie man sieht - von solchen begangen, die sich einfach des Staatshaushaltes und damit der Steuergelder bedienen, um illegale Geschäfte zu betreiben. Wenn es irgendwo nicht reicht, werden einfach die Steuern erhöht, Gebühren erpresst, Preise angehoben. Die Verdummung der Menschen wird nicht nur geduldet. Sie wird gefördert. Wo bleibt der Aufschrei?



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