So ist es, wenn man sich aus den Augen verliert: man sieht sich nicht mehr. Für Ahmet war die erzwungene Trennung von Kristina eine Katastrophe. Sie und keine andere, dachte er, und es dauerte lange, bis er wieder normal denken konnte. Sich mit einer anderen trösten? Das wäre normal, doch Ahmet wollte das nicht. Nur allmählich wandte er sich wieder seinem Studium zu, das er irgendwann erfolgreich beendete.
Auch von Kristina hat man nicht mehr viel gehört. Sie soll ziemlich unspektakulär geheiratet haben, aber ob sie glücklich wurde, hat man auch von Ahmets Vater nicht erfahren, den ich zufällig einmal am Hafen von Kyrenia/Girne (im türkischen Teil Zyperns) traf und fast nicht wieder erkannte, denn er hatte nach all den Jahren sehr viel Haar verloren. Von Kristina wusste er nichts.
Was sich dann, zwanzig Jahre nach der unglücklichen Trennung von Ahmet und Kristina, ereignete, gehört zu den rätselhaften Zufällen, an die man zunächst nicht glauben mag. Es scheint auch wenig mit Ahmet und Kristina zu tun zu haben. Ich habe nach dieser längst vergessenen Geschichte dieser beiden die Begebenheiten mühsam zusammengetragen und daraus einen zweiten und ganz neuen Teil niedergeschrieben, den ich Anfang 2012 hier wiedergeben werde. Ich hoffe sehr, dass man sich dann noch an die beiden unglücklichen Kinder aus dem Londoner Westen erinnern wird.
Unter dem Titel "Ahmet und Kristina, zwanzig Jahre danach- Teil 1 usw." soll diese Geschichte erzählt werden, obwohl es sich hier um ganz andere Menschen zu handeln scheint. Aber ändern wir uns nicht ständig? Zeigen zwanzig Jahre im Rückblick nicht immer, was man hätte anders machen können? Was inzwischen alles geschehen ist?
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