Das bin ich
So ganz genau weiß ich nicht, was ich da sage. Gut, ich blogge seit etwa einem Jahr, und zwar mit einem gewissen Erfolg. Mehr oder weniger regelmäßig reinschaun bei mir tun Deutschsprachige aus Malaysia, Indien, Russische Föderation, Iran, Spanien, Philippinen, USA, Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Österreich und die Schweiz. Deutschland hätte ich fast vergessen. Jedenfalls gibt es mich elektronisch. Oder doch nicht? Wie stirbt man, wenn man vom Internet zum Tode verurteilt wird? Als Untoter durch das Netz geistern, wäre nicht so mein Ding. Bisher hatte ich den Eindruck, dass das WWW sich nicht darum kümmert, ob jemand abgelebt ist. Habe noch niemanden im Netz erlebt, der gegoogelt hätte: "Ich habe fertig". Also machen wir weiter und freuen uns über jeden, der mal anklickt.
However, es wäre mehr als fatal, wenn ich auch nur einer von jenen wäre, die Familientratsch produzieren. Hier, das Foto vom kleinen Robert, da dann ich, mit Annemarie auf der Schaukel. Ich langweile mich schon bei der Neujahrsansprache des Bundespräsidenten, oder beim Wetterbericht, der jedoch manchmal ganz hübsch aufgemacht ist. Mein Körper, zwar nicht total verunstaltet, regt mich auch nicht an, und Fragen der Gesundheit sind mir (noch) ein Grauen. Wo die Leber sitzt, kann mir hinten vorbeigehen. Mein Herz schlägt jedoch für vieles. Wenn ich ehrlich sein will, interessiert mich auch die Politik nur noch selten. Verschaukeln möchte ich mich gerne selbst. Was ist es also, das mich umtreibt? Hier meine Erklärung:
Mein Kopf ist voll von Gedanken, manchmal mit etwas Unrat gemischt. Auch die Erotik kann mir heftig zu schaffen machen, was ich meist ganz gekonnt herunterspiele. Das Herz, wie gesagt, für vieles schlagend, versuche ich immer auf den rechten Fleck zu hieven. Die Liebe als solche, wenn sie existiert, ist ein solcher Berg von "Lassmichdichanfassenundherzenmassen", dass ich oft bescheiden daneben stehe und ihr zuwinke. Dieser gelegentliche Überschwang lässt mich bloggen. Ich habe mein Leben lang geschrieben, meist Artikel und Berichte, weniger Liebesbriefe (was ich heute bedaure), und, Gottseidank, auch die eine oder andere Absage. Jetzt kann ich meiner Lust hemmungslos frönen: ausdrücken, was MICH bewegt, und hoffen, dass dieses auch von anderen an- und wahrgenommen wird. Außerdem freue ich mich mehr und mehr darüber, Ähnlichgesinnte aufzustöbern, nicht nur weil das Spaß macht, sondern, weil die Erfahrung, nicht allein im Netz zu sein, eine noch ganz neue ist. Merhaba, Guten Tag.
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