Ich hätte es ahnen sollen: den idealen Kaffee herzustellen, ist nicht leicht. Deine freundschaftlichen Ratschläge haben mich kalt erwischt. Natürlich habe ich noch nicht alle 6 Sorten, die Cath für uns erworben hat, getestet. Als erstes nahm ich mir den Sulawesi Pango Pango vor, der aus Indonesien stammt, mit asiatischer Beimischung. Doch Cath machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie mir eine "doppelwandige Pressstempelkanne" von KitchenCraft 'Le'Xpress' schenkte, also una cafetera francesa de doble pared. Da wir hier in Yorkshire noch keine Melittafilter gefunden haben, was unsere Schuld ist, probieren wir erste mal die "französische" Pressmethode, die kompliziert genug ist.
Also Pango Pango, 8, 10 oder 12 Gramm Kaffee auf je 100 g Wasser. Das Wasser gekocht, nicht über 94°C, um Bitterkeit zu vermeiden. Danke Carlos, das war wertvoll. Cath hat uns auch mit einem digitalen Thermometer versorgt, auf dessen Einsatz wir gespannt sind. Zunächst wurde noch sehr improvisiert: Kaffeemenge, etwa 10 Gramm. Wasser herunter von 100°C auf 90? Cath trank Tee, ich Kaffee. Pango Pango war recht gut. Wissenschaftliche Methoden kamen noch nicht zur Anwendung.
Meine kindliche Erinnerung geht auf meine kaffeebrauenden Omas zurück. Überbrühen nannte man das Übergießen von gemahlenem Kaffee mit kochendem Wasser. Diese "Kultur" muss durch den 2. Weltkrieg zerstört und durch Kaffeeersatz oder Muckefuck ersetzt worden sein. Was man aus sentimentalen Gründen Kaffee nannte, war nichts anderes als Zichorie oder braunes Pulver, das meine Großmütter mit Verachtung straften. Es wäre interessant zu messen, mit welcher Geschwindigkeit der Muckefuck wieder verschwand, als die erste deutsche Nachkriegsbohne auf den Markt kam. Meine Omas verbrachten Wochen damit, die echte Bohne zu loben und zu preisen.
Als Kind war ich Zeuge und leidenschaftlicher Anhänger der großmütterlichen Kaffeetechnologie: Wasser kochen, Kaffeekanne vorwärmen, kräftig Bohnenkaffeepulver in die Kanne geben, frisch gemahlenen Kaffee überbrühen, eine Prise Salz hinzugeben und einen kleinen Schuss kalten Wassers nachschütten. Dazu Kaffeesahne oder Dosenmilch. Ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte zum Omaglücklichmachen. Dann kam Frau Melittas Erfindung: der Filterkaffee, der einen Siegeszug um die Welt antrat, außer in Frankreich. Vergessen wir nicht den Espresso (in der österreichischen Kaffeekultur, den Mokka), der auf italienischer Seite große Verachtung für den Rest der Welt auslöste. Seit die Pizza die Welt erobert hat, ist es um den Espresso etwas still geworden.
Lieber Carlos, wir werden weitermachen. Brexit, ein immerwährendes Thema im manchmal unvereinigten Königreich, wird kaffeemäßig kaum eine Rolle spielen. Wir werden Deine Ratschläge nach Möglichkeit befolgen, bis wir einen höheren Grad an Kaffeeverständnis erworben haben. On den sogenannten Nescafé werden wir weiterhin turn a blind eye, yes we do. Donald Trump hätte ihn erfinden können, wäre er etwas intelligenter. Ist er aber nicht.
Die Doppelwandige. |
Meine kindliche Erinnerung geht auf meine kaffeebrauenden Omas zurück. Überbrühen nannte man das Übergießen von gemahlenem Kaffee mit kochendem Wasser. Diese "Kultur" muss durch den 2. Weltkrieg zerstört und durch Kaffeeersatz oder Muckefuck ersetzt worden sein. Was man aus sentimentalen Gründen Kaffee nannte, war nichts anderes als Zichorie oder braunes Pulver, das meine Großmütter mit Verachtung straften. Es wäre interessant zu messen, mit welcher Geschwindigkeit der Muckefuck wieder verschwand, als die erste deutsche Nachkriegsbohne auf den Markt kam. Meine Omas verbrachten Wochen damit, die echte Bohne zu loben und zu preisen.
Als Kind war ich Zeuge und leidenschaftlicher Anhänger der großmütterlichen Kaffeetechnologie: Wasser kochen, Kaffeekanne vorwärmen, kräftig Bohnenkaffeepulver in die Kanne geben, frisch gemahlenen Kaffee überbrühen, eine Prise Salz hinzugeben und einen kleinen Schuss kalten Wassers nachschütten. Dazu Kaffeesahne oder Dosenmilch. Ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte zum Omaglücklichmachen. Dann kam Frau Melittas Erfindung: der Filterkaffee, der einen Siegeszug um die Welt antrat, außer in Frankreich. Vergessen wir nicht den Espresso (in der österreichischen Kaffeekultur, den Mokka), der auf italienischer Seite große Verachtung für den Rest der Welt auslöste. Seit die Pizza die Welt erobert hat, ist es um den Espresso etwas still geworden.
Lieber Carlos, wir werden weitermachen. Brexit, ein immerwährendes Thema im manchmal unvereinigten Königreich, wird kaffeemäßig kaum eine Rolle spielen. Wir werden Deine Ratschläge nach Möglichkeit befolgen, bis wir einen höheren Grad an Kaffeeverständnis erworben haben. On den sogenannten Nescafé werden wir weiterhin turn a blind eye, yes we do. Donald Trump hätte ihn erfinden können, wäre er etwas intelligenter. Ist er aber nicht.
Versuche die Empfehlungen von http://brewmethods.com für die French Press und andere.
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