Ich weiß, dass vieles nicht stimmt, mit Winnetou, Karl May, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah. Der 200millionenfache Autor Karl May, der in 40 verschiedene Sprachen übersetzte Schöpfer unserer Fantasiegestalten, ja, man hörte es immer wieder, war ein kleiner Betrüger, der insgesamt 8 Jahre in Gefängnissen zubrachte und 1912 an Bleivergiftung starb. Als Noch-Kind glaubte ich diese Häme, zusammen mit meinen Karl-May-Freunden nur widerwillig.
Auch die Sache mit Arno Schmidt machte mir schwer zu schaffen, aber später. Sein Buch 'Sitara und der Weg dorthin' las ich, vielleicht mit 20. Es war der Gipfel der Fiesheit. Wie konnte man Karl May unterstellen, er hätte gleichgeschlechtliche Neigungen gehabt, vor allem in seinen Winnetouerzählungen. Das war reiner Totschlag für die vielen ins Mannesalter gekommenen Mayleser. Danach war nichts mehr so wie es einmal war. Zettels Traum, ein hochinteressantes Werk, das Beachtung verdient. Doch auch die Vernichtung der Träume von Millionen Knaben, weltweit, war ein kleiner Schock. Deren sexuelle Ausrichtung war noch alles andere als geprägt. Mädchen haben uns einfach nicht interessiert, außer, sie waren selbst Winnetoufans. Dennoch habe ich Arno Schmidts Anzüglichkeiten mit Vergnügen gelesen.
Die Apachen, zu denen Winnetou gehört, sagten nicht 'hugh', was soviel bedeutet wie 'ich habe gesprochen'. Bei 400 bis 500 Indianerstämmen und genausovielen Sprachen scheint es unwahrscheinlich, dass gerade die Apachen 'hugh' sagten. Unser Karl hat vieles selbst erfunden, wie etwa die Blutsbrüderschaft, das Ritzen des Armes, um das Blut zweier Freunde zu mixen, wegen der ewigen Freundschaft. Ein schöner Gedanke, der eher aus der germanischen Tradition stammt. Auch den Marterpfahl gab es wohl nur bei den Irokesen, und 'ein Indianer kennt keinen Schmerz' ist frei erfunden. Squaw bedeutet (nicht bei May) Hure und Rothaut ist eine Beleidigung. Ich gebe mein indianisches Ehrenwort, dass solche Ungenauigkeiten bei uns jugendlichen Lesern keine Rolle spielten.
Mein Problem war, dass ich nur einen Band von Old Shurehand besaß, aber alle über 60 anderen May-Bände lesen wollte. Ein reges Tauschgeschäft füllte damals unsere Schulpausen. Dann musste man den neuen Band zuhause an Muttern vorbeischmuggeln und auf das Hereinbrechen der Nacht warten. Das Ganze geschah dann unter der Bettdecke mit trüber Taschenlampe und verquollenen Augen am Morgen. Mutter hatte keine Ahnung. So ein Band musste oft dringend nach 2 Tagen zurückgegeben werden. Ich konnte alle Karl Mays lesen, die auf dem Markt waren: Der blaurote Methusalem, der Schut, Im Reich des Silbernen Löwen, Der Ölprinz, Dr. Wutzliputzli (träume ich oder hat es das wirklich gegeben?), Weihnachten, In den Kordilleren, Durchs wilde Kurdistan.
Was mir natürlich auffiel bei Karl May war die Freud'sche Abwesenheit von Mädels und Frauen. Nur Ncho tchi, Winnetous Schwester, hatte einen halbwegs anerkannten Status. Sonst kann ich mich nicht an irgendwelche Frauen erinnern. Seltsam, oder? Vielleicht wollte sich Karl nur auf das eine Geschlecht konzentrieren. Ehrlich gesagt, als ich mit 9-10 Jahren ins Lesealter gekommen war, waren Frauen für mich mutterähnliche Wesen, die in meiner Welt wenig verloren hatten. Oder kleine Schwestern zum Heulen. Hugh, ich habe gesprochen.
Auch die Sache mit Arno Schmidt machte mir schwer zu schaffen, aber später. Sein Buch 'Sitara und der Weg dorthin' las ich, vielleicht mit 20. Es war der Gipfel der Fiesheit. Wie konnte man Karl May unterstellen, er hätte gleichgeschlechtliche Neigungen gehabt, vor allem in seinen Winnetouerzählungen. Das war reiner Totschlag für die vielen ins Mannesalter gekommenen Mayleser. Danach war nichts mehr so wie es einmal war. Zettels Traum, ein hochinteressantes Werk, das Beachtung verdient. Doch auch die Vernichtung der Träume von Millionen Knaben, weltweit, war ein kleiner Schock. Deren sexuelle Ausrichtung war noch alles andere als geprägt. Mädchen haben uns einfach nicht interessiert, außer, sie waren selbst Winnetoufans. Dennoch habe ich Arno Schmidts Anzüglichkeiten mit Vergnügen gelesen.
Die Apachen, zu denen Winnetou gehört, sagten nicht 'hugh', was soviel bedeutet wie 'ich habe gesprochen'. Bei 400 bis 500 Indianerstämmen und genausovielen Sprachen scheint es unwahrscheinlich, dass gerade die Apachen 'hugh' sagten. Unser Karl hat vieles selbst erfunden, wie etwa die Blutsbrüderschaft, das Ritzen des Armes, um das Blut zweier Freunde zu mixen, wegen der ewigen Freundschaft. Ein schöner Gedanke, der eher aus der germanischen Tradition stammt. Auch den Marterpfahl gab es wohl nur bei den Irokesen, und 'ein Indianer kennt keinen Schmerz' ist frei erfunden. Squaw bedeutet (nicht bei May) Hure und Rothaut ist eine Beleidigung. Ich gebe mein indianisches Ehrenwort, dass solche Ungenauigkeiten bei uns jugendlichen Lesern keine Rolle spielten.
Mein Problem war, dass ich nur einen Band von Old Shurehand besaß, aber alle über 60 anderen May-Bände lesen wollte. Ein reges Tauschgeschäft füllte damals unsere Schulpausen. Dann musste man den neuen Band zuhause an Muttern vorbeischmuggeln und auf das Hereinbrechen der Nacht warten. Das Ganze geschah dann unter der Bettdecke mit trüber Taschenlampe und verquollenen Augen am Morgen. Mutter hatte keine Ahnung. So ein Band musste oft dringend nach 2 Tagen zurückgegeben werden. Ich konnte alle Karl Mays lesen, die auf dem Markt waren: Der blaurote Methusalem, der Schut, Im Reich des Silbernen Löwen, Der Ölprinz, Dr. Wutzliputzli (träume ich oder hat es das wirklich gegeben?), Weihnachten, In den Kordilleren, Durchs wilde Kurdistan.
Was mir natürlich auffiel bei Karl May war die Freud'sche Abwesenheit von Mädels und Frauen. Nur Ncho tchi, Winnetous Schwester, hatte einen halbwegs anerkannten Status. Sonst kann ich mich nicht an irgendwelche Frauen erinnern. Seltsam, oder? Vielleicht wollte sich Karl nur auf das eine Geschlecht konzentrieren. Ehrlich gesagt, als ich mit 9-10 Jahren ins Lesealter gekommen war, waren Frauen für mich mutterähnliche Wesen, die in meiner Welt wenig verloren hatten. Oder kleine Schwestern zum Heulen. Hugh, ich habe gesprochen.
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