Wie er sich nennt, wissen wir nicht. Er sprach Englisch mit einem klaren französischen Zungenschlag. Cath hat ihn schon bei der telefonischen Tischbestellung geoutet. Man muss dazu sagen, dass sterneverdächtige Gasthäuser in England eine gewisse Seltenheit genießen. Ist aber auch egal, denn es sind nicht die oft pompösen Michelinsternchen, die ein Essen einmalig machen, sondern der eigene Gaumen. Wir wurden also heute im Box Tree in Ilkley erwartet. Der letzte freie Tisch wurde uns durch Zufall zugeschanzt. Wir erfuhren, dass dezente Kleidung erwartet wird. Also holte ich meine dunkelblaue Jacke heraus, die mit dem herrlichen Einstecktuch und dem Ansteckerchen, das mich als geehrte Person ausweist. Ilkley ist ein Kurort in West-Yorkshire, im Norden Englands.
Man kann über die aufkommende Fremdenphobie in England sagen was man will, sie wirkt nicht sehr agressiv und sichtbar. Cath fragte also sofort nach dem Sommelier, der Französisch sprach und uns gut beriet: ein französischer Rotwein aus dem Südwesten Frankreichs für Cath musste es natürlich sein. Ich bekam einen britischen Weißwein aus Kent angeboten, wobei unser Weinschenk nicht einmal in Tränen ausbrach. Das hätte es früher nicht gegeben. Jeder Engländer hätte noch in den Achzigerjahren die französische Weinhegemonie ohne Murren anerkannt. Sowohl der Rotwein, als auch der englische Weißwein waren ganz hervorragend und zum Essen passend.
Auch kleidermäßig konnte die Kirche im Dorf bleiben. Ich gab mich bei erster Gelegenheit als Deutscher zu erkennen, und die beiden Ober, die uns freundlichst bedienten, stammten aus Polen und aus Rumänien. Also, europäischer kann gutes Essen eigentlich nicht präsentiert werden. Dabei war die Küche eher eine neuenglische, nichts daran erinnerte an fremde Herkünfte. Vorspeise: Heritage tomatoes in drei Farben (rot, gelb, grün) mit Gazpacho jelly und einer weißlichen Creme. Gelierten Gazpacho habe ich in Spanien noch nie gegessen. Es ging hier nicht nur um Spielereien, sondern um Originelles und Köstliches.
Den Hauptgang teilten Cath und ich: ein superweiches, absolut köstliches Lammkarree, mit Gemüse, Yorkshire Pudding und einer ganz edlen Mintsauce. Ich halte nichts von einer akribischen Beschreibung eines Menüs, wenn man kein Fachmann ist. Doch mein Gaumen spricht Bände, wenn er herausgefordert wird. Das war der Fall, und unser Sommelier hat uns noch gestanden, dass er in der Traube in Tonbach (Schwarzwald) gearbeitet hat. Der Kreis schließt sich gerne, wenn man erfährt, dass Harald Wohlfahrt, frei nach einer der 10 besten Zeitungen der Welt, The Gardian (ich bestätige das gerne), die Traube in Tonbach als eines der 10 besten Restaurants der Welt bezeichnete, was Cath und ich ebenfalls bestätigen können, obwohl die Kürung zu einem der besten, weltweit, leicht anfechtbar ist.
Was bleibt da noch, als vom hohen Ross herunter zu kommen, und ein wirklich gutes Gasthaus, das Box Tree in Ilkley, als ein wirklich gutes Gasthaus zu bezeichnen? Mit der uneigennützigen Hilfe Europas, das Großbritannien dummerweise beschlossen hat, zu verlassen, jedenfalls politisch, ist das Land gerade dabei, kulinarisch und gaumenmäßig einen Achtungserfolg nach dem anderen zu erhaschen. Ich würde auch der Alternative für D. und den PEGIDAS empfehlen, den Mund nicht zu voll zu nehmen, wenn es um Flüchtlinge in Deutschland geht. Womöglich erfahren wir alle durch diese "Ausländer" letzten Endes eine ungeahnte Bereicherung. Das war immer schon so und wird in Zukunft genauso sein.
Man kann über die aufkommende Fremdenphobie in England sagen was man will, sie wirkt nicht sehr agressiv und sichtbar. Cath fragte also sofort nach dem Sommelier, der Französisch sprach und uns gut beriet: ein französischer Rotwein aus dem Südwesten Frankreichs für Cath musste es natürlich sein. Ich bekam einen britischen Weißwein aus Kent angeboten, wobei unser Weinschenk nicht einmal in Tränen ausbrach. Das hätte es früher nicht gegeben. Jeder Engländer hätte noch in den Achzigerjahren die französische Weinhegemonie ohne Murren anerkannt. Sowohl der Rotwein, als auch der englische Weißwein waren ganz hervorragend und zum Essen passend.
Auch kleidermäßig konnte die Kirche im Dorf bleiben. Ich gab mich bei erster Gelegenheit als Deutscher zu erkennen, und die beiden Ober, die uns freundlichst bedienten, stammten aus Polen und aus Rumänien. Also, europäischer kann gutes Essen eigentlich nicht präsentiert werden. Dabei war die Küche eher eine neuenglische, nichts daran erinnerte an fremde Herkünfte. Vorspeise: Heritage tomatoes in drei Farben (rot, gelb, grün) mit Gazpacho jelly und einer weißlichen Creme. Gelierten Gazpacho habe ich in Spanien noch nie gegessen. Es ging hier nicht nur um Spielereien, sondern um Originelles und Köstliches.
Den Hauptgang teilten Cath und ich: ein superweiches, absolut köstliches Lammkarree, mit Gemüse, Yorkshire Pudding und einer ganz edlen Mintsauce. Ich halte nichts von einer akribischen Beschreibung eines Menüs, wenn man kein Fachmann ist. Doch mein Gaumen spricht Bände, wenn er herausgefordert wird. Das war der Fall, und unser Sommelier hat uns noch gestanden, dass er in der Traube in Tonbach (Schwarzwald) gearbeitet hat. Der Kreis schließt sich gerne, wenn man erfährt, dass Harald Wohlfahrt, frei nach einer der 10 besten Zeitungen der Welt, The Gardian (ich bestätige das gerne), die Traube in Tonbach als eines der 10 besten Restaurants der Welt bezeichnete, was Cath und ich ebenfalls bestätigen können, obwohl die Kürung zu einem der besten, weltweit, leicht anfechtbar ist.
Was bleibt da noch, als vom hohen Ross herunter zu kommen, und ein wirklich gutes Gasthaus, das Box Tree in Ilkley, als ein wirklich gutes Gasthaus zu bezeichnen? Mit der uneigennützigen Hilfe Europas, das Großbritannien dummerweise beschlossen hat, zu verlassen, jedenfalls politisch, ist das Land gerade dabei, kulinarisch und gaumenmäßig einen Achtungserfolg nach dem anderen zu erhaschen. Ich würde auch der Alternative für D. und den PEGIDAS empfehlen, den Mund nicht zu voll zu nehmen, wenn es um Flüchtlinge in Deutschland geht. Womöglich erfahren wir alle durch diese "Ausländer" letzten Endes eine ungeahnte Bereicherung. Das war immer schon so und wird in Zukunft genauso sein.
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