Das Pfund hatte bereits über 10% an Wert verloren, als um 20 vor 5 Uhr Londoner Zeit, das Ergebnis feststand. 52 % der Briten wollten gehen, und 48 % verbleiben. Das ist nur begrenzt demokratisch, denn 28 % der Wahlberechtigten haben trotz hoher Beteiligung nicht gewählt. Gestern war das Pfund noch im Aufwind. Jetzt haben wir den niedrigsten Stand seit 30 Jahren.
Nigel Farage, einer der Hauptagitatoren und ein erklärter Feind Europas, sowie ein Hobbylügner, sagte mit Triumph in der Stimme: We've got our country back. Viel ist vorher und bereits nachher dazu gesagt worden. Dass die Briten Angst vor der unkontrollierten Immigration hätten. Dass sie emotional gehandelt hätten. Dass sie vor allem aus Ärger gegen die eigene politische Klasse abgestimmt hätten. Das war reiner Volksmund.
Die arg gebeutelte EU musste dabei nur als Sündenbock herhalten. In Schottland und Nordirland, wo die Verbleiber die Mehrheit erreichten, wurden schon Konsequenzen angekündigt. Sie fühlen sich der EU verbunden, hieß es. Und David Cameron stellte sich vor die Tür seiner Downing Street No. 10 und kündigte den baldigen Rücktritt an. Er wolle das Schiff lediglich noch in ruhigeres Fahrwasser steuern und nicht mehr der Kapitän sein.
Man kann sich jetzt auf "ruhigere" Turbulenzen einrichten: langwierige Ausstiegsverhandlungen. Bekämpfung der schottischen Austrittsbemühungen. Verhinderung des Zusammenschlusses von Nordirland mit dem irischen Staat, der Mitglied in der EU ist. Wie verhindert man, dass das nicht mehr so eindeutig Vereinigte Königreich zum isolierten Zwergstaat wird? Wer muss den Great Brit Exit ausbaden? Der kleine Mann und die kleine Lady? Wie werden die Erdbeben und Erdrutsche der Innenpolitik ausgehen? Es wird Neuwahlen geben. Die EU wird Härte zeigen müssen und dem Land keine erwähnenswerten Zugeständnisse machen können, denn sie hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Wir erwarten also eine eher unruhige Zeit.
Welchen Platz wird Großbritannien in der Welt einnehmen? Hier ist wohl eher Optimismus gefragt. Auch Europa kann um die nun unabhängige Insel keinen Bogen machen. Am besten, man hört wieder etwas ernsthafter auf den Rat der anderen. Etwas Gutes hat diese Katastrophe schon: Das Propagandageschwätz der Brexitfans scheint mit einem Schlag der Vergangenheit anzugehören. Man redet hier wieder miteinander.
Nigel Farage, einer der Hauptagitatoren und ein erklärter Feind Europas, sowie ein Hobbylügner, sagte mit Triumph in der Stimme: We've got our country back. Viel ist vorher und bereits nachher dazu gesagt worden. Dass die Briten Angst vor der unkontrollierten Immigration hätten. Dass sie emotional gehandelt hätten. Dass sie vor allem aus Ärger gegen die eigene politische Klasse abgestimmt hätten. Das war reiner Volksmund.
Die arg gebeutelte EU musste dabei nur als Sündenbock herhalten. In Schottland und Nordirland, wo die Verbleiber die Mehrheit erreichten, wurden schon Konsequenzen angekündigt. Sie fühlen sich der EU verbunden, hieß es. Und David Cameron stellte sich vor die Tür seiner Downing Street No. 10 und kündigte den baldigen Rücktritt an. Er wolle das Schiff lediglich noch in ruhigeres Fahrwasser steuern und nicht mehr der Kapitän sein.
Man kann sich jetzt auf "ruhigere" Turbulenzen einrichten: langwierige Ausstiegsverhandlungen. Bekämpfung der schottischen Austrittsbemühungen. Verhinderung des Zusammenschlusses von Nordirland mit dem irischen Staat, der Mitglied in der EU ist. Wie verhindert man, dass das nicht mehr so eindeutig Vereinigte Königreich zum isolierten Zwergstaat wird? Wer muss den Great Brit Exit ausbaden? Der kleine Mann und die kleine Lady? Wie werden die Erdbeben und Erdrutsche der Innenpolitik ausgehen? Es wird Neuwahlen geben. Die EU wird Härte zeigen müssen und dem Land keine erwähnenswerten Zugeständnisse machen können, denn sie hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Wir erwarten also eine eher unruhige Zeit.
Wo ist der Käpt'n? |
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