Dienstag, 17. Mai 2016

Angelhaken für Dumpfbacken - Gleichgeschlecht

Ich habe mir lange überlegt, wie ich politically correct vorgehen soll. Viele Jahre, eigentlich immer schon, habe ich mit Frauen herumgemacht. Ich fühlte mich einfach zu ihnen hingezogen. Niemand hat sich daran gestört. Nicht einmal meine schwulen Freunde. Aber, das ist nicht alles. Beruflich fuhr ich gelegentlich in Länder, in denen mehrheitlich Muslime leben. Auch verschleierte Frauen waren dort zu sehen. Als Mann hatte man lediglich Zugang zu den westlich orientierten Menschen.


Die Welt muss sich inzwischen geändert haben. Es gab eine Zeit, da galt der blonde Mensch noch etwas. Auch Körperbehinderte schien es weniger zu geben. Ich erinnere mich an Eugen, einen jungen Mann aus unserer Nachbarschaft. Er sagte kaum etwas, lief im Gesicht blau an,  wenn er husten musste, und er war kein Soldat wie alle anderen. Dafür kam er zu uns und spaltete das Holz in unserem Hof. Mama brachte ihm immer etwas zu essen, und ich schaute ihm bei der Arbeit zu. Ich war 5, er vielleicht 20 Jahre alt. Wir waren Freunde, glaube ich.


Schon vergessen? 
Eugens Mutter kam eines Morgens zu meiner Mutter und erzählte etwas mir Unverständliches, nämlich, dass mein Freund in der Nacht von zwei Männern in Ledermänteln mit einem Auto abgeholt wurde. Er solle in ein Heim kommen, wo man sich um ihn kümmern würde. Eugens Mutter kam kurze Zeit danach und zeigte meiner Mutter eine Postkarte, auf der stand, dass Sohn Eugen an einem Herzversagen gestorben sei. Das schien alles sehr legal, doch warum war Eugens Mutter so wütend? Ich weiß, was sie mit ihm gemacht haben, rief sie wütend und verzweifelt. Ich verstand gar nichts mehr.

Warum kann ich es nicht ernst nehmen, wenn ich heute lesen muss, dass immer mehr Menschen über den Zulauf von Flüchtlingen beunruhigt sind, dass unser Land kein muslimisches ist? Sind wir etwa katholisch, protestantisch, jüdisch oder gar ungläubig? Waren wir früher alle Nazis? Sind wir heute "das Volk"? Millionen von unblonden Untermenschen sind in unser Land und nach Europa gekommen. Zuerst waren sie Bittsteller, arm und verzweifelt. Allein 1945/1946 waren es in Westdeutschland, dem heruntergekommenen Hoffnungsträger, mehr als 8 Millionen Flüchtlinge.


Flüchtlinge? 
Jetzt müssen wir es uns gefallen lassen, dass in unserem Land eine Horde von Bedenkenträgern für uns sprechen möchte und im Namen aller Deutschen den Untergang verkündet. Hätte man dies nicht schon in den Dreißigerjahren tun können? Dort wurde im Namen des Volkes gemordet (allein 7 Millionen Juden), während in der NS-Gesetzgebung alles rechtens schien. Der Faschismus kam angeschlichen und machte sich breit. Dann war es zu spät.


Allah ist groß! 
Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber, es können neue Entwicklungen eintreten, denen man entgegen treten muss. Menschen, die aus Angst und Hunger ihre Länder verlassen müssen, sollen nicht aufgenommen werden? Hat nach der Inquisition und all den anderen christlichen Verirrungen ein Muslim nicht das Recht, ein Muslim zu sein? Was machen wir mit Nonnentrachten und bayrischen Lederhosen? Eine Zumutung gegenüber den kopftuchtragenden Frauen aus fremden Ländern? Vielleicht. Alles war einmal tabu und wurde dann überwunden. Was normal ist, bestimmt die Welt und nicht die kleine Provinz Deutschland. Lasst die Dinge sich verändern. Wir schaffen es nicht, dagegen anzugehen.

Noch kauen manche Gesellschaften an dem Problem der gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Dabei geht es sie einen Scheißdreck an, ob man verschleiert ist, sein Geschlecht ändert, oder jemanden des gleichen Geschlechts liebt. Bedenkenträger aller Länder, vereinigt euch! Das klappt niemals, denn wenn die Rechte in Frankreich (Fräulein Le Pen) und die Rechte in Deutschland (Fräulein Petry) einen Bund eingehen, wie es zur Zeit offensichtlich angestrebt wird,  hält das unmöglich. Die Rechte  will immer ihr eigenes Süppchen kochen.


Wer wird denn gleich geschlechtlich? 
Also, lasst uns vernünftig sein: wir brauchen keine Dumpfbacken. Die Nazis haben uns damals ganz schön vor sich hergetrieben. Ich werde nach all den Jahren der Normalität mit meinem Koran unter dem Arm eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingehen und dabei die Vorzüge Adolf Hitlers preisen. Vielleicht habe ich damit auch Erfolg. Mein Angelhaken für Dumpfbacken  (AfD?) ist damit ausgeworfen.




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