Dienstag, 22. September 2015

Made in Germany - wir sind ja so stolz.

Zunächst hatten die Briten gedacht, sie würden die drohende Gefahr einer industriellen Konkurrenz durch Deutschland verhindern können, indem sie deutschen Waren für den Export ein Etikett aufzwangen, das die mindere Qualität des Produkts deutlich anzeigte: Made in Germany. Wir wissen, dass der Schuss nach hinten losging. Bis heute steht dieses Label für anerkannte Qualität, ja, man reisst sich geradezu darum, deutsche Waren zu kaufen. Made in England oder gar China haben nicht diese Anziehungskraft. Noch nicht.


Audi, ganz neu. 

Volkswagenaktien haben in den letzten 2 Tagen über ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Wir wissen, warum. Es wurde mit den Dieselwagen geschummelt, weltweit. Jetzt müssen Milliarden zurückgelegt werden, damit dieser Schaden behoben werden kann. Was für einen guten Ruf hatte VW davor! Der Käfer war geradezu das Sinnbild für bescheidene, grundehrliche und zuverlässige Automobile. Die Profitgier sah man eher bei anderen Marken. Jetzt werden zu den üblichen Lügen neue hinzugefügt: wir werden alles schonungslos aufklären. Nun, klärt mal auf! Wir warten.

Auch andere Großkonzerne lügen das Blaue vom Himmel herunter. Immer gibt man sich zuerst erstaunt, dann wird von bedauerlichen Einzelfällen gefaselt. Dann wird knallhart aufgeklärt. Am Ende hört man nichts mehr. In der Politik war der schonungslose Aufklärer ein gewisser Roland Koch, Ministerpräsident von Hessen. Auch er hat die Fliege gemacht, und überlebt. Bei der Firma Nestlé weiß man, dass im Namen der Nachhaltigkeit ein Trinkwassermonopol entstanden ist, das schon Millionen Menschen in der Welt mit ihren bescheidenen Mitteln bedienen müssen. Auch sonst ist der größte Lebensmittelkonzern (Maggi etc.) auf rührende Weise um unsere Gesundheit besorgt. Gelegentliche Schäden, etwa für Millionen Babys, werden weggeschwafelt. So geht das heute.

Markenfreies Trinkwasser

Wo ist das Vertrauen abgeblieben? Gibt es das noch etwa in der Politik? In der Justiz? In der Medizin? Vertrauen in die Firmen, die etwas anbieten, aber nur mit Lügen und Schönfärberei hantieren? Wenn einmal die erste Milliarde auf die Seite gelegt ist, kann erfolgreich in die Politik gegangen werden. Berechtigte Kritik wird dann niedergeschwafelt. Dies gilt auch für die katholische Kirche, die immer noch nicht gesagt hat, wo die Milliarden der verstorbenen Mutter Theresa hingegangen sind. Etwa zu den Kindern, für die sie gesammelt wurden? Macht es noch Sinn, moralische Bedenken zu haben?

Versicherungen, Fluggesellschaften und all diejenigen, die aufgrund von Gesetzen und Verurteilungen verpflichtet sind, Schadensersatz zu bezahlen? Aussitzen lohnt sich, hat auch ein ehemaliger Bundeskanzler gedacht. Anhand des VW-Skandals verstehen wir, dass nichts mehr auf Anstand und Rechtschaffenheit beruht. Nur noch auf Lüge, Betrug und Manipulation.







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