Wien ist eine der schönsten Hauptstädte der Welt. Im Zentrum bewegen sich täglich Massen von neugierigen Touristen. Die Luxusgeschäfte mit den weltbekannten Marken haben die Innenstadt um den Graben, den Stephansplatz und die Kärntnerstraße voll im Griff. Lebensmittelgeschäfte, womöglich kleine Läden für den täglichen Bedarf, sind eher ganz selten. Man kennt das.
An allen Orten wird herumgebaut. Man renoviert, modernisiert, eliminiert und sagt den Bewohnern was neu und attraktiv ist. Ich habe heute Frau Kremser besucht. Sie hat - vielleicht als einzige noch - ein traditionelles Geschäft für Elektrosachen im Stadtzentrum. Unscheinbar und gemütlich. Wir sprachen überBürokratie und Kartoffelsalat, der auf Österreichisch Erdäpfelsalat heißt. Obwohl ich kein besonders erfahrener Koch bin, will ich ihr und allen, die an dem einfachsten aller Salate interessiert sind, mein Rezept verraten.
Bei der Hochzeit meines Töchterchens ergab sich die Notwendigkeit, auf irgendeine Weise mitzuhelfen. Es wurden über 130 Gäste erwartet, die meisten sehr jung. Das Wetter war schön. Der Garten ein echt badischer und schön hergerichtet. Ein Lamm sollte gebraten werden, doch was konnte man über 100 hungrigen Mäulern dazu noch anbieten? Wozu hat man einen Vater? Am Vortag der Feier traf ich eine Frau. Sie war die Richtige. Sie kam aus Südbaden und hatte Erfahrung mit Kartoffelsalat. Sie machte ihn pünktlich. Es blieb fast nichts übrig, denn er war so köstlich, dass ich sie später traf, um von ihr das Rezept zu erhalten.
Hier, liebe Frau Kremser ist es, wie es mir erzählt wurde: Man stehe früh um 5 Uhr auf, koche etwa 50 Kilo Kartoffeln ab und lasse sie abkühlen. Die Kartoffeln sollen kochfest sein, wenn möglich, von der Sorte "Siglinde". Dann beginnt das Schälen, eine heftige Arbeit, bei der man sich noch die Finger verbrennen kann. In die Riesenschüssel hinein werden die Erdäpfel in kleine Scheiben geschnitten. Jetzt kommen die badischen Geheimnisse: Vor allem keine Zwiebeln! Das wäre die schwäbische Version. Sind die Kartoffeln bereits erkaltet, muss eine heiße Fleischbrühe, kräftig und würzig, dran. Sind die Kartoffeln noch warm, soll die Fleischbrühe kalt sein. Eine halbe Stunde das Ganze ziehen lassen. Natürlich muss mit Salz und Pfeffer gewürzt werden. Dann muss mit Fingerspitzengefühl Essig und viel Öl (von der Sonnenblume) gewürzt werden. Abschmecken muss auch sein. Am Schluss müssen Berge von geschnittener Krauspetersilie hinzugefügt werden. Dann wird der Kartoffelsalat gefuttert wie eine Delikatesse.
Liebe Frau Kremser, ich bin sicher, dass sie eine eigene Art und Weise haben, Erdäpfelsalat zu machen. Es gibt über 20 verschiedene Arten, allein in Deutschland. Auch mit Mayonnaise und so. Alle können irgendwie schmecken. Aber der Badische könnte sogar auch ein Österreicher gewesen sein, denn dieser Teil Badens hat einmal zum Habsburgerreich gehört. Es wäre so schön, wenn Wien neben Conchita Wurst auch noch auf einen besonderen Kartoffel- oder Erdäpfelsalat stolz sein könnte.
Irgendwann, liebe Frau Kremser, schaue ich wieder bei Ihnen herein und frage nach Ihrem Kartoffelsalat.
An allen Orten wird herumgebaut. Man renoviert, modernisiert, eliminiert und sagt den Bewohnern was neu und attraktiv ist. Ich habe heute Frau Kremser besucht. Sie hat - vielleicht als einzige noch - ein traditionelles Geschäft für Elektrosachen im Stadtzentrum. Unscheinbar und gemütlich. Wir sprachen überBürokratie und Kartoffelsalat, der auf Österreichisch Erdäpfelsalat heißt. Obwohl ich kein besonders erfahrener Koch bin, will ich ihr und allen, die an dem einfachsten aller Salate interessiert sind, mein Rezept verraten.
Bei der Hochzeit meines Töchterchens ergab sich die Notwendigkeit, auf irgendeine Weise mitzuhelfen. Es wurden über 130 Gäste erwartet, die meisten sehr jung. Das Wetter war schön. Der Garten ein echt badischer und schön hergerichtet. Ein Lamm sollte gebraten werden, doch was konnte man über 100 hungrigen Mäulern dazu noch anbieten? Wozu hat man einen Vater? Am Vortag der Feier traf ich eine Frau. Sie war die Richtige. Sie kam aus Südbaden und hatte Erfahrung mit Kartoffelsalat. Sie machte ihn pünktlich. Es blieb fast nichts übrig, denn er war so köstlich, dass ich sie später traf, um von ihr das Rezept zu erhalten.
Hier, liebe Frau Kremser ist es, wie es mir erzählt wurde: Man stehe früh um 5 Uhr auf, koche etwa 50 Kilo Kartoffeln ab und lasse sie abkühlen. Die Kartoffeln sollen kochfest sein, wenn möglich, von der Sorte "Siglinde". Dann beginnt das Schälen, eine heftige Arbeit, bei der man sich noch die Finger verbrennen kann. In die Riesenschüssel hinein werden die Erdäpfel in kleine Scheiben geschnitten. Jetzt kommen die badischen Geheimnisse: Vor allem keine Zwiebeln! Das wäre die schwäbische Version. Sind die Kartoffeln bereits erkaltet, muss eine heiße Fleischbrühe, kräftig und würzig, dran. Sind die Kartoffeln noch warm, soll die Fleischbrühe kalt sein. Eine halbe Stunde das Ganze ziehen lassen. Natürlich muss mit Salz und Pfeffer gewürzt werden. Dann muss mit Fingerspitzengefühl Essig und viel Öl (von der Sonnenblume) gewürzt werden. Abschmecken muss auch sein. Am Schluss müssen Berge von geschnittener Krauspetersilie hinzugefügt werden. Dann wird der Kartoffelsalat gefuttert wie eine Delikatesse.
Liebe Frau Kremser, ich bin sicher, dass sie eine eigene Art und Weise haben, Erdäpfelsalat zu machen. Es gibt über 20 verschiedene Arten, allein in Deutschland. Auch mit Mayonnaise und so. Alle können irgendwie schmecken. Aber der Badische könnte sogar auch ein Österreicher gewesen sein, denn dieser Teil Badens hat einmal zum Habsburgerreich gehört. Es wäre so schön, wenn Wien neben Conchita Wurst auch noch auf einen besonderen Kartoffel- oder Erdäpfelsalat stolz sein könnte.
Irgendwann, liebe Frau Kremser, schaue ich wieder bei Ihnen herein und frage nach Ihrem Kartoffelsalat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen