Dienstag, 14. Oktober 2014

Ullenburg-Wein aus Tiergarten auf dem Weg nach Großbritannien

Die Engländer haben so ihre Eigenarten, die man auch beim Weintrinken entdecken kann. Jahrelang haben sie auf Moselwein gesetzt, wie etwa den "Blue Nun", und natürlich auf den Bordeaux. Andere Weine kamen hinzu, australische, südafrikanische, chilenische und kalifornische Gewächse: das weltweit Übliche, wir kennen es. Shiraz, Chardonnay, etc. Durchaus Weine, die gut sein können und noch den Vorteil haben, preiswert zu sein. Mit den Weinen ist es jedoch wie mit einem Fußballverein oder einer Religion. Wenn man das Richtige gefunden hat, möchte man nicht mehr lange herumsuchen, sondern den einmal auserwählten Lieblingswein immer wieder haben. Wenn Quellwasser von den Fidschi Inseln 15.000 km fliegen muss, um dann in Hamburg für über 4 € die Flasche verkauft zu werden, was an Absurdität nicht mehr zu übertreffen ist, dann ist es mehr als denkbar, dass ein Spitzen-Wein aus Tiergarten nach Großbritannien reist. Das ist alles andere als absurd - und kann Weintrinker überglücklich machen. Und auch Weinbauern zufrieden.

Johnny und Claire

In Yorkshire, nicht weit von der schottichen Grenze, fand letzte Woche eine Hochzeit statt. Johnny und Claire gaben sich das Jawort. Um unsere Onkel- und Tantenpflicht zu erfüllen, dachten wir an einen passenden Beitrag, an dem die ganze Hochzeitsgesellschaft teilhaben konnte: eine kleine Ladung Wein. Der Ullenburg Spätburgunder, der Pinot Noir Blanc de Noir und ein Prosecco rosé aus unserem badischen Dorf Tiergarten bei Oberkirch, aus dem wir vor fast 2 Jahren in Richtung Wien weggezogen waren. Der Wein reiste wohlverpackt über den Ärmelkanal.

Prost, Angelika und Martin nach Tiergarten!

Unerwartetes geschah: das Hochzeitsessen für ca. 50 Gäste fand in einem Golfclub bei Huddersfield statt. Die Ullenburgweine von Angelika und Martin Kimmig standen bereits geöffnet auf den Tischen. Wir hatten davon nichts geahnt. Unser Tisch trug sogar den Namen "Tiergarten". Bald hatte es sich allgemein herumgesprochen, dass der Wein aus dem Schwarzwald kam. Yorkshire entdeckte den Ullenburg der Familie Kimmig und war begeistert. So wie die Briten vor hunderten von Jahren den indischen Tee nach Großbritannien brachten, der zum Volksgetränk wurde, könnten wir uns denken, dass der Ullenburg nun einen Fuß nach Yorkshire setzen konnte. Alle waren begeistert. Wir werden dafür sorgen müssen, dass der Nachschub nicht ausbleibt.

Yorkshire, Weinimportland!

Die neue Lese ist vorbei. Bei Angelika und Martin Kimmig ist etwas Ruhe eingetreten, und sie sind telefonisch wieder zu erreichen, obwohl sie mit dem Herstellen des neuen Jahrgangs mehr als beschäftigt sind. Auch die gefürchtete Kirschessigfliege hat in dieser Region den Trauben nicht geschadet, obwohl dies befürchtet wurde. Andere Weinbaugebiete wurden weniger verschont. Da ich Angelika am Telefon hatte, wurde gleich wieder eine Sendung Wein nach Yorkshire bestellt.


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