Montag, 13. Januar 2014

Hunde ziehen den Schwanz ein, Männer werden komisch

Seit Jahren versuche ich die Formel für das Vorrücken der Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Viele argumentieren schon lange in diese Richtung, aber man vermutet manchmal, dass die "Kassandrarufe" der Männer eher unbegeistert hervorgestoßen werden. Es werden unheilvolle Anzeichen ausgemacht: nicht nur haben wir in Deutschland eine Kanzlerin, sondern jetzt auch eine Verteidigungsministerin. Auch in anderen Ländern bewegt sich was. Gleich kommt der Angstschrei "Wo bleiben die Männer? Gibt es nicht genug davon? Für mich geht der Ton dieser Debatte total daneben.

Wir Männer haben das doch alles hervorgerufen. Es ist schon lange höchste Zeit, die Frauen nicht nur ranzulassen, sondern sie behutsam in alle männlichen Geschäfte einzuführen. Wir sind nur eine Hälfte der Menschheit, und sicher nicht die bessere. Was haben wir alles falsch gemacht und was machen wir immer noch falsch. Zäh und zögerlich lassen wir die Frau in Positionen, die wir nicht aufgeben wollen und die wir nicht mehr halten können. Wir wissen alle, was gemeint ist. Einzelheiten interessieren nicht.

Die Dummheiten der Politik sind bekannt. Auch die Praktiken der Wirtschaft und vor allem des Bankenwesens. Dabei sagt man ohne mit der Wimper zu zucken der Frau mehr Flexibilität, mehr gesunden Menschenverstand und mehr Güte nach. Bei der Habgier und Raffsucht bin ich mir nicht so sicher, wer die Nase vorn hat. Ich freue mich aber immer, wenn eine dickbäuchige, glatzköpfige, mercedesfahrende Position an das andere Geschlecht weitergegeben werden muss. Bei mir fing es damit an, dass ich fünf Jahre für eine Chefin gearbeitet habe. Sie war als Politikerin genau so intelligent wie alle ihre männlichen Vorgänger. Nie hat sie die Muskeln spielen lassen, sondern immer viel Verständnis gezeigt. Auch mit dem Humor ging sie gelassen um. Sie konnte ausgelassen lachen.

Der Weg zur Frauenherrschaft ist noch sehr weit. Wir, Männer und Frauen, müssen alles tun, um das zarte Geschlecht von all dem Staub der Vergangenheit zu befreien. Frauen kann man nicht mehr als Hexen verbrennen. Man kann nicht mehr behaupten, sie seien schlechte Autofahreninnen und könnten nicht rückwärts einparken. Sie dürfen genau so hässlich sein, wie ihre männlichen Gegenstücke, denen es übrigens schnurzpiepegal ist wie sie aussehen. Frauen sind keine potenziellen Gegner des Mannes, sondern oft ganz herrliche Geschöpfe, denen man alle Türen öffnen sollte. Auch die hochreligiösen in der katholischen Kirche. Für mich wäre eine Päpstin keine Heresie, sondern der Beweis, dass alles in Ordnung ist.



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