Dieser Kollege von mir - es war in Frankreich, vor Jahren - hatte immer einen total aufgeräumten Schreibtisch. Dafür beneidete ich ihn. Mein Urteil: nur intelligente Menschen können sich das leisten. Bei mir, hingegen, herrschte an meinem Arbeitsplatz regelrecht Chaos. Alles lag herum, doch wenn ich etwas benötigte, genügte ein Griff in den Stapel, und ich hatte es gefunden. Damit konnte ich leben, zumal mir einmal jemand nachsagte, ich sei "studieux et travailleur", also, "arbeitsam und fleißig". Wie kommt man zu seinem Ruf?
Als Kind, etwa mit 10 Jahren, fragte ich mich ernsthaft, ob ich eine Veranlagung zur Faulheit habe. Jetzt, wo ich nicht mehr im Arbeitsleben stehe, kann ich es eingestehen. Meine Antwort war: ja. Ich habe lange daran schwer getragen und versucht, meine angeborene Faulheit zu verheimlichen. Das muss gelungen sein, denn ich galt immer als relativ fleißig. Das Tagträumen, als Nebenprodukt der Faulheit, habe ich jedoch nie richtig aufgegeben. Noch heute kann ich am Fenster sitzen und an herrliche Dinge denken. Vielleicht erklärt das, warum ich nie ein Kandidat für Burn-out war.
Es fällt auf, dass sich niemand mehr zu erlauben scheint, die Beine baumeln zu lassen. Betriebsamkeit ist ein unerlässlicher Wert in unserer Welt geworden. Wer faul herumsitzt, ist selbst schuld, wenn etwas nicht klappt. Arbeitslosigkeit, als Zustand des "Geradenichtarbeitens", existiert nicht. Oft schützen gerade entlassene Arbeitslose Betriebsamkeit vor, um die Schmach besser ertragen zu können. Dabei lassen die echten Finanzgenies ihr Geld arbeiten, während sie sich betriebsam an den Beckenrand ihres Pools legen und auf neue Gewinnmeldungen warten. Man hat es dann zu etwas gebracht, und zwar mit Intelligenz und Faulheit. Oder, wie soll man das nennen?
Ist es heute nicht so, dass man, je fleißiger man ist, desto weniger Geld verdient? Diesen ungeheuerlichen Gedanken möchte ich ins Positive wenden: ein gutes Maß an Faulheit tut dem Menschen gut. Ich leiste mir das immer öfter.
Als Kind, etwa mit 10 Jahren, fragte ich mich ernsthaft, ob ich eine Veranlagung zur Faulheit habe. Jetzt, wo ich nicht mehr im Arbeitsleben stehe, kann ich es eingestehen. Meine Antwort war: ja. Ich habe lange daran schwer getragen und versucht, meine angeborene Faulheit zu verheimlichen. Das muss gelungen sein, denn ich galt immer als relativ fleißig. Das Tagträumen, als Nebenprodukt der Faulheit, habe ich jedoch nie richtig aufgegeben. Noch heute kann ich am Fenster sitzen und an herrliche Dinge denken. Vielleicht erklärt das, warum ich nie ein Kandidat für Burn-out war.
Es fällt auf, dass sich niemand mehr zu erlauben scheint, die Beine baumeln zu lassen. Betriebsamkeit ist ein unerlässlicher Wert in unserer Welt geworden. Wer faul herumsitzt, ist selbst schuld, wenn etwas nicht klappt. Arbeitslosigkeit, als Zustand des "Geradenichtarbeitens", existiert nicht. Oft schützen gerade entlassene Arbeitslose Betriebsamkeit vor, um die Schmach besser ertragen zu können. Dabei lassen die echten Finanzgenies ihr Geld arbeiten, während sie sich betriebsam an den Beckenrand ihres Pools legen und auf neue Gewinnmeldungen warten. Man hat es dann zu etwas gebracht, und zwar mit Intelligenz und Faulheit. Oder, wie soll man das nennen?
Ist es heute nicht so, dass man, je fleißiger man ist, desto weniger Geld verdient? Diesen ungeheuerlichen Gedanken möchte ich ins Positive wenden: ein gutes Maß an Faulheit tut dem Menschen gut. Ich leiste mir das immer öfter.
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