Meine Generation trägt die Last. Unsere Vorfahren haben sie uns eingebrockt. Wir werden täglich damit konfrontiert. Das ist aber nicht alles: wir können immer noch nicht sagen, dass wir Frieden mit den Juden und den Israelis haben. Da steht noch viel zu viel zwischen uns. Wenn einer behauptet, wir hätten Milliarden an Wiedergutmachung bezahlt, dann ist das fast so dämlich wie die Behauptung, Adolf Hitler hätte damals immerhin die Arbeitslosen von den Straßen geholt und Autobahnen gebaut. Die wilden Reaktionen von jüdischer Seite auf Günter Grass oder auf die Beschränkung der Beschneidungspraktik in Deutschland zeigen dies deutlich: Wir können es uns nicht leisten, auch nur in den Verdacht zu geraten, wir hätten die Schrecken des Holocausts verdrängt. Solange sich jemand daran erinnert, wie feige auch aufrichtige Deutsche im Dritten Reich sein konnten, wenn es darum ging, bedrängten Juden zu helfen, können wir nicht zulassen, dass dümmliche Vorurteile weitergetragen werden. Juden sind Menschen, wie alle anderen. Wegschauen ist eine beliebte Praxis, wenn Unrecht geschieht. Häusliche Gewalt, Ungerechtigkeit gegen schwächere, Vorurteile gegen Minderheiten scheinen immer noch der bequemere Weg zu sein, sich aus einem Dilemma zu schleichen. Solange es so ist, haben wir kein Recht, in einer heute sehr vielschichtigen Gesellschaft auf andere herabzublicken, auf Juden schon gar nicht.
Seit dem Holocaust stehen wir im Generalverdacht, nichts begriffen zu haben und auch noch arrogant andere für minderwertig zu halten. Nichtdeutsche, die vielleicht Rassisten sind und Antisemiten, haben es da besser. Man kann ihnen die Scheinheiligkeit leichter abnehmen, denn sie haben nicht an der Ausrottung ganzer Bevölkerungsteile mitgewirkt. Oft habe ich diese antijüdische Haltung im Ausland erlebt. Man hat sie mir sogar naiv angetragen. Aber, die sprachliche Bewältigung dieser Einstellung kamm immer etwas eleganter herüber. Hypokritisch ist sie allemal, und sie empört mich, denn als Deutscher sollte und darf man es nicht zulassen, in eine antisemitische Generalhaft genommen zu werden. Und vergessen wir nicht: es waren die Nazis, die uns Deutsche dahin gebracht haben, Unrecht an anderen, und nicht nur an Juden, mit stillschweigendem Verständnis geschehen zu lassen. Der aufrichtige Protest mancher ging in der Angst unter, selbst in die Todesmaschinerie zu geraten.
Wir müssen sehr vorsichtig und differenziert mit pauschalen Urteilen umgehen, denn sonst schnappt der jüdische oder israelische Mechanismus verständlicherweise sofort zu. Dann kommt es darauf an, hitzige und überzogene Kritik am Deutschsein milde abzuwehren (das darf man!) und der anderen Seite zu zeigen, dass wir auch Menschen geworden sind. Unter diesen Aspekt fallen auch kritische Bemerkungen zur israelischen Außenpolitik. Verständnis: ja, sie gutheißen muss nicht sein. Wir dürfen uns auch Urteiel erlauben. Doch unsere Politiker sind zögerlich, unsere Medien feige und der Mann von der Straße drückt sich nicht gut genug aus und traut sich nicht, das Herz sprechen zu lassen.Was die Neonazis betrifft, so müssen wir denen in aller Entschiedenheit entgegentreten. Dann können wir auch nicht wieder in den Verdacht geraten, antisemitisch zu sein.
Seit dem Holocaust stehen wir im Generalverdacht, nichts begriffen zu haben und auch noch arrogant andere für minderwertig zu halten. Nichtdeutsche, die vielleicht Rassisten sind und Antisemiten, haben es da besser. Man kann ihnen die Scheinheiligkeit leichter abnehmen, denn sie haben nicht an der Ausrottung ganzer Bevölkerungsteile mitgewirkt. Oft habe ich diese antijüdische Haltung im Ausland erlebt. Man hat sie mir sogar naiv angetragen. Aber, die sprachliche Bewältigung dieser Einstellung kamm immer etwas eleganter herüber. Hypokritisch ist sie allemal, und sie empört mich, denn als Deutscher sollte und darf man es nicht zulassen, in eine antisemitische Generalhaft genommen zu werden. Und vergessen wir nicht: es waren die Nazis, die uns Deutsche dahin gebracht haben, Unrecht an anderen, und nicht nur an Juden, mit stillschweigendem Verständnis geschehen zu lassen. Der aufrichtige Protest mancher ging in der Angst unter, selbst in die Todesmaschinerie zu geraten.
Wir müssen sehr vorsichtig und differenziert mit pauschalen Urteilen umgehen, denn sonst schnappt der jüdische oder israelische Mechanismus verständlicherweise sofort zu. Dann kommt es darauf an, hitzige und überzogene Kritik am Deutschsein milde abzuwehren (das darf man!) und der anderen Seite zu zeigen, dass wir auch Menschen geworden sind. Unter diesen Aspekt fallen auch kritische Bemerkungen zur israelischen Außenpolitik. Verständnis: ja, sie gutheißen muss nicht sein. Wir dürfen uns auch Urteiel erlauben. Doch unsere Politiker sind zögerlich, unsere Medien feige und der Mann von der Straße drückt sich nicht gut genug aus und traut sich nicht, das Herz sprechen zu lassen.Was die Neonazis betrifft, so müssen wir denen in aller Entschiedenheit entgegentreten. Dann können wir auch nicht wieder in den Verdacht geraten, antisemitisch zu sein.
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