Freitag, 21. Oktober 2011
al-Gaddafi, die Operette findet nicht statt!
Das hättest Du vielleicht besser machen können: Du sahst mal ganz gut aus, hattest Freude an Kleidern jeder Art und fühltest dich recht wohl in Gegenwart von Film und Fernsehen. Außerdem hast du nie deine Herkunft verleugnet. Das ist der Stoff, aus dem Operetten gemacht
sind. Man nehme einen bekannten Komponisten, der die passende Musik schreibt. Ein bisschen fetzig darf das dann schon sein. Dann eine Art Diva, die den Part des glockenhellen Soprans übernimmt und im Anschluss an das Happy End möglichst viele Kinder mit dem Helden zeugt. Kleine Muammars und Leilas also, die den Fortbestand des Wüstenclans sichern helfen. Geld spielt dabei natürlich gar keine Rolle.
Dass du Hollywood nicht über den Weg getraut hast, kann man dir verdenken. Dein Hass auf Amerika war jedoch kein gutes Vorzeichen für eine Karriere als Operettentenor. Dafür hast du Milliarden angespart und allerhand kriegerischen Blödsinn damit aufgekauft. Natürlich durften es auch ein paar gepanzerte Mercedesse sein. Dann hast du dich von der Operette als Genre entfernt und hast eine Diktatorenstelle angenommen. Deine Karriere war steil. Viele Abendländer haben dich bewundert. Die waren Lockerbie der Sache bis es nicht mehr ging. Jetzt sind deine Söhne tot (alle?) und dich haben sie auch alle gemacht. Allah sei deiner verwüsteten Seele gnädig.
Was wir mit deinen Landsleuten gemeinsam haben? Auch wir atmen auf. Der Spuk ist vorbei, und Libyen kann man nur alles Gute wünschen.
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