Samstag, 16. Oktober 2010

„April in Paris, Chestnuts in blossom, Holiday tables under the trees, This is a feeling...“

Den Rest habe ich wohl verdrängt. Er fällt mir einfach nicht mehr ein, der Text dieses mit leicht öliger Stimme von unserem amerikanischen Superbarden Frankie Boy vorgetragenen Liedes, das eine einzige Liebeserklärung an das Paris ist, das es einmal gab.  Die Stadt der Liebe und des ewigen Frühlings, der in sonnigen Parks liebevoll geschobenen Kinderwägen, der Bummeltouren hinauf und hinunter über die Champs Elysées, der Cafés mit den winzigen Tischen am Straßenrand, dieses Paris ist auch eine Großstadt der Parkraumnot, der marodierenden Jugendlichen ohne Arbeit, der Stadtplan studierenden Fremden, der nie endenden Reparaturen an Gullideckeln, Gehsteigen, Fassaden, Butiken und dem angekratzten Image der Seinemetropole, mit einem Präsidenten, der seine Kapriolen selber schlägt.




„Im Café de la Paix in Paris
Sitzt ein Mädchen wie Honig so süß,
Hand in Hand mit einem hübschen jungen Mann,
Und sie schau‘n sich so verliebt und glücklich an“, tralala. 
So war es einmal. Jetzt zeigt man seiner Flamme, pardon, seinem Girl, den neuen Apple, mit dem man Startrek und anderes in der U-Bahn angucken und Mails nach Australien schicken kann.

Ich will zur Sache kommen: jeder war schon mal in Paris. Ich auch. Habe dort sogar gearbeitet und Geld verdient. Schöne Erinnerungen sind mir geblieben. Wie aber kam es, dass ich vor wenigen Tagen nicht ganz zwei Stunden in der Hauptstadt der Verliebten verbrachte, gerade mal ein (miserables) Bier trinken konnte, dennoch aber eine alte Freundin traf und eine meiner Enkelinnen in einen Zug nach London setzte? Maite ist fünfzehn. Eine hübsche junge Frau? Einem Opa dreht es den Magen um, so etwas zu denken. Ein süßes Kind, auf dem Weg ins Leben. Das passt schon besser. Sie hatte im Rahmen eines Schulprogrammes als Option eine Woche in einem interessanten Unternehmen angestrebt, kurz vor Ostern. Es sollte ein Praktikum bei Cathie’s Bruder und dessen Frau in London werden. Rob arbeitet als Dozent an der London School of Fashion, nicht weit vom Oxford Circus, Kate ist freie Unternehmerin in Sachen Mode. Sie veranstaltet Fashion events, also Modeveranstaltungen, die allmählich ein unübersichtliches Ausmaß erhalten. Bei einem ersten Besuch im letzten Jahr hat Maite diese Welt entdeckt und wollte unbedingt wieder nach London kommen, in die große, weite Welt. Was sie dort während einer allzu kurzen Woche getrieben hat, werden wir nie erfahren. Ihre London-Eltern Kate und Rob sagen auch nicht viel. Sie sind viel zu beschäftigt, um Einzelheiten durchblicken zu lassen. Sagen wir mal so: es kam uns und Maites Eltern nichts Schlimmes zu Ohren. Wir können dieses Kapitel vorläufig mit dem Vermerk abschließen, dass Maite unbedingt bald wieder einmal in London sein möchte.
Mein Miniaufenthalt in Paris war der kürzeste meines Lebens. Während wir am Gare du Nord noch auf den Zug nach London gewartet hatten, trafen wir Maura, nicht etwa Maites Schwester, sondern eine ehemalige italienische Kollegin, die sich zu ihrem Ruhestand gleich an zwei Orten niedergelassen hat. In Paris, ganz in der Nähe von Nôtre Dame, und in der Bretagne, in der sie die Sommermonate in ihrem kleinen Haus verbringt. Maura ist eine Gräfin mit einem Namen, den jeder kennt. Total unversnobt. Sie steht so weit links, dass es für mich immer ein Vergnügen war, mit ihr revolutionäre Ideen durchzuhecheln. Einmal wollten wir mit dem transsibirischen Express zusammen ab Moskau bis nach Peking fahren und mit dem Flugzeug wieder zurück kommen. Manche Pläne bleiben jedoch Träume. Es kam nie dazu. Der tiefrote Kalte Krieg hätte daraus ein wahres Abenteuer gemacht. Also tranken wir manchmal Kaffee in der Kantine des Europarates und konnten damals herzlich und laut über dämliche Politiker lachen, die nicht einmal ihrer eigenen Sprache mächtig waren, jedoch weltbewegende Reden hielten. Diese wurden dann von Journalisten und routinierten Historikern mit einem vielleicht nervösen Zucken in den Papierkorb der Geschichte geschleudert, sobald die Sperrfrist abgelaufen war. Diese Maura saß mir also für einen kurzen Augenblick gegenüber. Wir betrachteten uns mit liebevollem Interesse. Ihr Lachen war noch da, aber etwas verhalten. Ihr Haar war ergraut. Meines schon viel länger, als ich 40 war. Ihre Bewegungen etwas langsamer, ganz wie die meinen. Sie war mit der Metro an den Bahnhof gekommen, wir hatten mit Maite dort noch irgend etwas gegessen. 
Zum ersten mal in meinem Leben habe ich nichts empfunden von der Stadt des Lichtes, der Liebe. Das Viertel um den Bahnhof inspiriert wohl auch nicht sehr. Häuser, Häuser, Häuser. Straßenschluchten. Die Champs Elysées sind weit entfernt. Den Eiffelturm hatte ich schon vor Jahren mit Verachtung gestraft. So etwas Hässliches kann man sich auch im Kino anschauen. Die jugendliche Erregtheit, wenn man die Hochhäuser links und rechts der Bahnlinie an sich vorbeiziehen sah, bevor der Zug in der Gare de l’Est einfährt, stellte sich schon lange nicht mehr ein. Erinnerungen an frühere Aufenthalte werden dennoch wach. Es war einmal... Inzwischen ist der Reiz der Stadt auf wenige Orte zusammengeschrumpft: der Bois de Boulogne ist noch eine Spazierfahrt wert. Der Gang über den Markt in Levallois-Perret an einem sonnigen Sonntag hat noch etwas. Wie oft bin ich mit Maman Guibert oder GG (GéGé), den Einkaufskorb am Arm, an den Ständen vorbeigezogen. Prinzessböhnchen hier, Austern da, Brunnenkresse und Gänseleber, Baguette und Briekäse aus Meaux. So war es. Ein Fest der Augen, eine Vorfreude auf die Genüsse. Die angenehme Beschwipstheit nach reichlich viel Wein am Mittagstisch. Doch die Prachtstraßen spiegeln heute das Elend der Menschen, die dort leben müssen. Autos haben die Stadt zerstört. Das Parken ist nur noch für die Dummen interessant. Wer nicht in der Innenstadt wohnt, fährt stundenlang, um nach Hause zu kommen. Triste Vorstädte, die depressiv machen. Teure Miniwohnungen in guter Lage sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Übelgelaunte, unfreundliche, gehetzte Pariser. Also, wo ist mein Paris, das ich vor vielen Jahren gekannt hatte, wie meine Hosentasche? Wo sind die Menschen, die auch mal lächeln können? Es muss dies alles noch geben, aber, wo? Die Stadt ist gealtert. Man erwartet nichts mehr von ihr. Einkaufen kann man zwar immer, aber London ist dagegen ein pulsierendes Steinmonster mit viel Neuem. Paris bietet die selben alten Restos an mit den winzigen Tischen, den klapprigen Stühlen, den Steak frites und gepfefferten Preisen. Wo ist das Paris, das den Träumen mit Buttercroissants auf die Sprünge hilft? Lady Di kam hier zu Tode. Paris war nur der Schauplatz. Inszeniert wurde alles von Medien, die heute in New York und morgen in Schanghai alles abfrühstücken, was verwertbar ist. Irgendwo muss es noch sein, das Paris von Leslie Caron, Jean Gabin oder George Gershwin. Ich habe heute keine Zeit, es wieder zu entdecken. Das verschwiegene Restaurant, wo du ein halbes Dutzend Austern und ein Glas Muscadet genießt und die Tischdecke dich weiß anstrahlt. Der Muscadet war immer gut. Heute kann man ihn oft und unbestraft „Château de la Piquette“ nennen. Auch andere Weine können unter aller Sau sein. Wo bleibt der Stolz, die Selbstachtung dieser großen Nation? Die einen Präsidenten hat, der aus einem schlechten Musical stammen könnte.
Ich hetze hinüber an den Ostbahnhof, wo ein TGV mich wieder nach Straßburg bringen soll. Von Maura habe ich mich mit Wehmut verabschiedet. Wann werden wir uns wiedersehen? Werden wir uns überhaupt wiedersehen? Dingdong, dingdong, der Zug fährt in wenigen Minuten ab.
Heit kimmt dr Hansl hoam
(Oberammergau, wir kommen)
„In Oberammergau gibt’s keine Berge zum Skifahren“, sagte Peter und hatte vielleicht sogar recht. Aber zum Langlaufen würde es reichen, wurde dann nachgeschoben, als ich mich enttäuscht zeigte. Blauäugig wie ich bin, hatte ich den Finger auf der Landkarte etwas weiter nach Osten rutschen lassen, von Oberstaufen im Allgäu aus, wo wir schon zweimal die Hänge hinunter gepeest waren, ohne anschließend eingegipst zu werden, nämlich vor einem und vor zwei Jahren. Doch diesmal sollte es etwas alpiner werden. Also der Name „Oberammergau“ hat etwas. Auch für eine Engländerin, die noch nie dort war. Cath hatte sich einen Skiurlaub gewünscht. Den sollte sie haben. Die Passionsspiele, alle 1o Jahre, sind ein Erbe aus dem 17. Jahrhundert. Die Lüftlmalereien an den Häusern, einfach schön anzuschauen. Ich wollte das Schöne mit dem Nützlichen verbinden und buchte ein Hotel in Oberammergau. Anbindungen an riskante Skihänge soll es laut Hotelauskunft reichlich geben. Also konzentrierten wir uns, Cath und ich, auf unseren Skiaufenthalt im Bayrischen, hoffend auf Deftiges und auf Knödelkultur pur. So weit so gut. Was ich wieder mal nicht bedacht hatte, war, dass unsere Skiwoche mit dem Faschingswochenende beginnen sollte, Rosenmontag, ein nicht nur urkölsches Phänomen. Großer Gott, das hatte uns noch gefehlt. Meine Allergie gegen alles Närrische kam wieder in mir hoch. Bei Cath kann ich ja verstehen, dass sie eine Weizenunverträglichkeit vorschützt, um seelenruhig ihr geliebtes Dinkelbrot essen zu können, aber, wie wird man eine Narrenphobie los? Wahrscheinlich nicht, indem man am Rosenmontag in Oberammergau auf den Pisten herumstolpert. Da hilft nur: mitmachen. Das wird eine Gaudi werden. Zum erstenmal im Karneval in Oberammergau, auch wenn das dort Fasching heißt. 
Zuerst muss jedoch gepackt werden. Ein Auto voller Skisachen: Langlauf und Abfahrtsbretter für zwei Personen. Skistiefel und robuste Handschuhe. Stöcke nicht vergessen. Anoraks, den gelben, den roten, den blauen und den schwarzblauen. Medikamente: Clopidogrel (sic!), Simvahexal (sic!), Bisoprolol (sic!) und, für alle Fälle, Zopliclon (sic!), das Schlafmittel. Mein Auto ist dreckig, aber vollgetankt. Wir wollten zunächst im Adler (oder ist es die Krone?) in Wittenhofen haltmachen, um die weite Strecke nach Oberammergau irgendwie zu halbieren. Wo ist Wittenhofen? Warum Wittenhofen? Man schläft dort gut, man isst dort gut, aber vor allem wollen wir Christl und Hermann sehen, mit denen wir zum Abendessen verabredet sind. Das war der Grund unseres Stopps im Deggenhausertal, Bodenseekreis. Wir freuen uns. Als wir am Freitag Abend dort ankommen, gibt es erst einmal ein Mißverständnis: Ich hatte getönt, wir wären zum Aperitif mit anschließendem Abendessen bereit, was ja auch stimmte. Das Problem: Hermann und Christl wollten uns in ihrem wunderschönen Haus auf dem Berg in Empfang nehmen und dann mit uns in den Adler kommen. Ja es war der Adler, nicht die Krone. Nach verpatztem Apero – es war meine Schuld – telefonierten wir, klärten die Dinge auf und verbrachten einen heimeligen Abend mit den beiden, die dann zum Adler kamen. Hermanns anfängliche Scheu, überhaupt etwas zu trinken, ließ nach, nachdem ich von meinem Viertele Bodenseewein gesprochen und das ich vorab schon mal getrunken hatte, in Erwartung der beiden. Hermann ließ sich doch tatsächlich herbei, daselbst auch ein solches zu bestellen. Dies reichte jedoch nicht, sodass noch beiderseits ein Achtele nachgeschoben wurde. Die Damen versuchten, alledem standzuhalten, was mit reichlich Mineralwasser auch gelang.
Kiss me in Isny.
Der nächste Morgen kam. Er brachte die Abreise in Richtung Oberammergau. Ein langer Weg. Über Ravensburg, hinein in das Allgäu. Vielleicht stammt die zurückgetretene (was wir alle bedauern) Bischöfin Margot Käßmann aus dem Allgäu? Fromme Molkereiprodukte (Käßmann?) gibt es jedenfalls dort zu Hauf. Wir drückten aufs Gas, denn das Wetter war kalt, die Straßen uneinsichtig, der Verkehr durch Ravensburg an einem Samstag Morgen unfreundlich. So kamen wir schließlich in Isny an. Cath fand diesen Ort gleich sympathisch. Wir tranken Tee und Kaffee und machten uns mit den ersten Auslagen von Trachten, Lederhosen und Kniewärmern in den Schaufenstern vertraut. Leider kam es nicht dazu, das angebotene Frühstück („Kiss me in Isny“) zu verzehren, da wir im Adler in Wittenhofen ausreichend gefrühstückt hatten. Etwas mühsam war die Findung der richtigen Straße auf einer dämlichen Landkarte, die um 20 Jahre überholt war. Hätte ein GPS etwas genutzt? Wir fuhren weiter und wussten, das vor Einbruch der Dunkelheit das Hotel in Oberammergau gefunden werden musste. Samstag: es war nicht zu übersehen, dass die Zahl der Holländer und Belgier auf den Straßen immer größer wurde. Warum weiß ich nicht. Es war halt so. Plötzlich ein Stau. Es war wohl nicht die Schuld der Holländer, eher der Wochenendsportler. Wir waren nur drei Meilen von Füssen entfernt, wohin Cath bereits ein lauschiges Mittagessen vorausträumte. Statt zu essen, standen wir. Das Wetter war besser geworden, und die staugewohnten Holländer, dann auch die Schwaben und all die anderen, verließen ihre Autos und betrachteten sich gegenseitig. Du hast aber einen schönen Mercedes, dein alter BMW ist aber auch noch gut im Schuss, usw. usw. Wolfgang ergriff die Initiative (Frau Käßmann, es gibt Schlimmeres) und fuhr mit gebotener Vorsicht, gefolgt von vielen, dann auch Mutigen, auf dem Seitenstreifen bis zur Ausfahrt Füssen, wobei das Mittagessen für Cath gerettet war. Zum erstenmal in Füssen. So, what? Ein kleiner Spaziergang machte uns mit den alpinen Sehensweisen vertraut. Gestärkt und voller Zuversicht machten wir uns auf den Weg. 
                                   Heut kommt der Hansl heim, freut sich die Lies.
                                   Ob er aber über Oberammergau,
                                   Oder aber über Unterammergau,
                                   Oder ob er aber überhaupt nicht kommt,
                                   Dös isch net gwiaßßßßß.
Nach Cathies angestrengter Führungsleistung, linksabbiegen, rechtsabbiegen, geradeaus, pass auf, da kommt ein Bus, liefen wir in Oberammergau ein. Das Hotel musste sich schon Sorgen gemacht haben, wo wir denn steckten. Wir waren jedenfalls schon fast bettreif, nach diesem Gekurve und fanden das Hotel ziemlich schnell. Aber hat das Hotel sich wirklich Sorgen gemacht? Es darf bezweifelt werden.
Das Hotel.
„Im Dezember 2007 erwarb ich die traditionsreiche Frühstückspension Schnitzlerstube. Es erfolgten zahlreiche Renovierungsmaßnahmen (beileibe noch nicht abgeschlossen! Der Autor) in ein gemütliches Hotel Garni in stilvoll modern, bayerischen Design mit neuem Namen: DAS POSCH HOTEL. Dort wo man bayerische Gastfreundschaft erlebt“ (sic). Ganz so schlimm kam es dann doch nicht. Aber, was macht man mit einem Hotel, in dem kein einziger Mensch am Empfang sitzt und auch sonst kein Personal, geschweige denn ein Gast, zu sehen ist?

Die Überraschung war ein Keulenschlag für übermüdete Gäste, die per Internet gebucht hatten und sicher waren, dass alles seine Ordnung haben würde. Ein Haupteingang war verbarrikadiert. Ein Nebeneingang jedoch leicht zu entdecken. Da befand sich ein Zettel an der Tür: Wir sind momentan nicht hier. Entnehmen sie den Schlüssel zu Zimmer 6 der Zeitungsröhre rechts neben der Tür, schließen sie diese wieder und seien sie willkommen. Die Sauna ist gleich um die Ecke. Tanja. 
Kein Mensch zu sehen. Geschäftiges Leben in Hotelhallen, man kennt das von normalen Hotels. Es ist immer jemand da. Kein Fahrstuhl, dafür das Zimmer im ersten Stock, leicht zu finden. Das Treppenhaus ausgesprochen geschmackvoll gestaltet. Wir sind in der Stadt der Herrgottsschnitzer. In unserem Zimmer hängt ein recht großes Kruzifix. Überall hängen Kruzifixe und andere heilige Gestalten. Der Stil des Hauses: modern, angenehm, praktisch. Es fehlt an nichts, außer am Personal und an Gästen. Letztere, obwohl wir an diesem Abend noch niemand zu sehen bekamen, trudeln dann nach und nach ein: Dear Mister Soundso, please, take the key from the newspaper box on your right. Welcome. Wir sind eigentlich nicht mehr geschockt. Gewöhnen uns an das Alleinsein am ersten Abend. Tanja meldet sich dann telefonisch: wenn sie ein Problem haben, rufen sie einfach die 200. Ich bin immer da. Was leicht gelogen war. Das Frühstück hat uns dann am Morgen in wohligen Zustand versetzt. Die Schnitzereien waren wohl Erbstücke, Überbleibsel, fromme Relikte aus geschäftigen Winterabenden an denen halt geschnitzt wurde. Auch die Läden in Oberammergau sind voll davon: Schicke Madonnas, mittelalterliche Judasse, süße kleine Jesulein, die auch im späten Februar ihr weihnachtliches Krippennest noch nicht verlassen hatten. Dabei drängelten sich schon die Osterhasen in den Fenstern. Dem Fantasiereichtum dieses schnitzenden Volkes sind keine Grenzen gesetzt.

Auch an Trachten war so allerhand zu entdecken. Cath und ich waren uns jedoch einig, dass die Mitnahme eines der reizenden Dirndl spätestens in Offenburg, Paris oder London mehr als anachronistisch wirken musste. Also widerstanden wir dem Wunsch, eines zu kaufen. Das betraf vor allem die festlichen Dirndln, die Baumwolldirndln, die Dirndljacken, Dirndlschuhe, Lederhosen, Lederjacken, Haferlschuhe, Lodenkostüme, Walkjanker, Kniebundlederhosen, Trachtenhemden, Strickjanker, Monogrammgürtel und Trachtenhüte. Wir hätten diese Dinge schon in der Fußgängerzone in Füssen erstehen können, oder in Bad Wörishofen wohin wir garnicht kamen. Um dann so etwas als Schwarzafrikaner in New York auf der 42sten Street zu tragen, würde uns das Sendungsbewusstsein fehlen. Statt dessen bewunderten wir das etwas ältere Dirndl im Gasthaus Böld (sic!), das uns freundlich darauf hinwies, wir sollten doch etwas entfernt vom Stammtisch Platz nehmen, da nach 21 Uhr die Schauspieler und Statisten der Passionsspiele zum Umtrunk kämen, nachdem sie die Proben beendet hatten. Lärm war dann angesagt. Ziemlich unfromme Laute, von respektablen Langbärten mit Löwenmähnen von sich gegeben. Urig ist wohl das passende Wort. Uns gefiel es.  Das Essen war auch gut, aber der norddeutsche Jungober hatte noch nicht alle Tricks drauf. Wollen sie lieblichen oder trockenen? Ich musste doch zuerst abklären, woher der Wein kam. Oberammergau ist schließlich kein Weinanbaugebiet. Da gilt zunächst die Farbe: weiß, rot oder rosé. Dann möchte man wissen, welche Herkunftsländer zur Verfügung stehen: Schwaben, Österreich, Italien, Baden, Pfalz. Frankreich ist zu weit weg, um hier punkten zu können. Schwaben: rot, gerne Haberschlachter, aber lieblich ist keine Bezeichnung. Trocken oft uninteressant. Zu herb. Also versucht man es mit Österreich. Gute Weißweine kann man da finden: Burgenländer oder so. Oder ein Roter aus der Pfalz. Auch ein Trollinger kann zum Leberkäs noch schmecken. Also nahm ich zum Fisch einen österreichischen Weißburgunder. Durchaus gut. Das Dirndl lächelte gnädig im Vorübergehen.
Schloss Linderhof oder ein König und seine Lust.
Der König von Bayern, Ludwig der Zweite, ein Erzfreund des Franzosen Ludwigs des Vierzehnten, ebenfalls ein großer Verschwender, hat sich mit dem Schloss Linderhof, etwa 20 Minuten von Oberammergau weg, ein finales Denkmal gesetzt. Ein Juwel, nicht nur für bayernfreundliche Japaner. Der bayerische Ludwig war übrigens viel schöner als der französische, dem man nachsagte, eine einzentimeter dicke Schicht von Talg und sonstigen Chemikalien auf der Haut getragen zu haben, nur um besser zu riechen und auszusehen. Über Ludwigs des Zweiten Geschmack, den Prunk und den Narzismus kann man hingegen nur staunen. Diesen     Schöngeist trieb der Wahnsinn in die Pleite, oder die Pleite in den Wahnsinn, wie man es nimmt. Dennoch, Bayern lässt es nicht zu, den Geisteszustand dieses Königs nachträglich noch erforschen zu lassen. Man möchte auch nicht wissen, was man ohnehin weiß, dass ihre Majestät etwas homophil waren, sozusagen, womöglich, unter Umständen, wenig hetero war. Die Verlobung mit der Cousine Sophie Charlotte ging nach einem Jahr dann auch freundschaftlich auseinander. Man muss eben nicht alles wissen. Der Kini war halt nur platonisch interessiert. What is wrong about it? 

Die Führung durch das Schlösschen war kompetent und ehrfürchtig. Alles strahlte in Gold, nur der Spiegelsaal war überwiegend in Silber gehalten. Fantastische Spiegelreflexe. Dieser Saal ist das Geld der Steuerzahler der Epoche auf alle Fälle wert. Der Eintritt kostete für Cath und mich 14 Euro, darin waren 72 Cent Gemeindesteuer enthalten. Das kann vor allem die Japaner interessieren, denn so eine „Gemeindesteuel“ ist sicher etwas Ungewöhnliches. Noch etwas: Erbaut wurde das Schloss von 1870 bis 1886. Der Kini hat es acht Jahre lang für ca 2 Wochen im Monat höchstselbst bewohnt. Das Kgl. Himmelbett lädt zum Träumen ein. Da wird man auf die feine Art daran erinnert, dass man Proletarier ist. Einmal im Leben so königlich schlafen zu können, das wärs. Das Restaurant im Schlosshotel ist dafür eher eine heruntergekommene Esszapfe, die ordentliche Touristen wirklich nicht verdient haben. Vielleicht sind uns Proleten auch die Ansprüche über den Kopf gewachsen. Also Schloss Linderhof: ein Juwel, das an die Bankenpleite, Zuliefererinsolvenzen und anderes denken lässt. Wie unschuldig war so ein König. Und seine Gefühle waren ebenso: eben so, dass man sich schämte, das Wort Geld in den Mund zu nehmen.
Knabenliebe und sonstiger Schweinkram.
Wer Schloss Linderhof verlässt, wo der seltsame König ziemlich keusch gelebt haben muss, um nach Oberammergau zu fahren, stößt auf halbem Weg auf eine andere Sehenswürdigkeit, die an Grandiosität nur durch den spanischen Escorial zu überbieten ist: Das Kloster Ettal. Die Ettaler Klosterweihnacht, wer hat nicht von ihr gehört? Die Kaben im Internat, die kein Zuhause haben, werden sich wohl gerne daran erinnern. Viele fromme Bayern nehmen jährlich daran teil. Barmherziger: lass uns jetzt nicht über sexuellen Missbrauch in Klöstern reden. Leutheusser-Schnarrenberger, das liberale Gewissen der Nation, tut es für uns. Angemessene Entschädigungen werden in die Diskussion gebracht. Obwohl, bald wird der Sturm sich gelegt haben. Dann wird das gotische Portal der Klosterkirche wieder im Mittelpunkt stehen. Oder die Gründung des Klosters durch Kaiser Ludwig dem Bayern im Jahre 1330. Ein Benediktinerkloster, dem nach einem Brand 1752 ein Neubau im Rokokostil angeschlossen wurde. Die Basilika wird von einer Kuppel überdacht, deren Fresken über 400 gemalte Figuren enthalten, alle zum Lob der heiligen Dreifaltigkeit bestimmt. Ab 1900 hatten die Benediktiner dann ein Gymnasium und ein Schüler-Internat. Hochangesehen sind auch der Klosterlikör und das klosterseitig gebraute Klosterbier.  Die kleineren, gerade eben aufgedeckten Mißbrauchsfälle, sollen den großartigen Eindruck, den das Kloster vermittelt, nicht für immer trüben. Außerdem gibt es da noch in der Ammergauer Straße eine Praxis für Fußpflege. Es gibt also alles.
Oder aber über Unterammergau...
Es wäre äußerst fies, so zu tun, als gäbe es Unterammergau nicht, wo jeden Freitag, Samstag, Sonntag und Montag eine Kutschfahrt nach Unternogg stattfindet, mit Einkehrmöglichkeit. Der dortige Junggesellenverein hält ein traditonelles Weinfest ab, und Schüler ab sechs Jahren können an einem Keramik Intensivkurs teilnehmen. Gegen Oktober heißt es dann wieder: Wir binden einen Herbstkranz. Für den Leonhardiritt zur Kappl-Wallfahrtskirche wird sich am Kirchplatz aufgestellt. Wo auch vier Blaskapellen die Pferdesegnung begleiten. Sonst ist in Unterammergau nicht sehr viel los, denn die Musi spielt in Oberammergau, wo der Lüftlmaler Franz Seraph Zwink (dafür kann ich wirklich nichts!) 1784 unter anderem das Pilatushaus belüftlt hat. Prächtig, diese Malereien, die Märchenstimmung und Gottesverehrung auf die Straße tragen.  Auch Bergtouren können gemacht werden: auf den Kofel (1342 m hoch), auf den Pürschling (1566 m hoch), auf den Brunnenkopf (1718 m), aufs Laberjoch (1684 m, bitte, nicht reden!), auf die Notkarspitze (1889 m), alle mit Einkehrmöglichkeit oder Brotzeitvertreiber.

Peter hatte doch recht: keiner dieser Berge reicht über 2000 m hinauf. Etwas ärmlich. Man versteht, dass wahre Touristen lieber an die Zugspitze fahren, die mit etwas gutem Willen als Dreitausender bezeichnet werden kann. Da gibt es dann jedoch keine Knabeninternate mehr und auch keine Klosterkirchen. 

Manche Geschäfte führen ein reichhaltiges Sortiment an Krippenfiguren und Ställen, sakralen und unsakralen Figuren, Kreuzen und Engeln, aber auch Profanes wie Abseiler, Nachtwächter, Clowns, Musikanten und andere Berufe, mit anderen Worten: Christmas crib figures, crosses and angels. Natürlich geht auch Curling, das auf Deutsch mit Eiskegeln übersetzt wird. Man ist international und seit Jahrhunderten als Ort der Passionsspiele weltbekannt. Dieses Jahr ist es wieder so weit. 2000 war vor zehn Jahren. Damals haben von 5300 Einwohnern 2200 Oberammergauer an den Spielen mitgewirkt, darunter 550 Kinder. Als Oberammergauer gilt, wer dort geboren wurde und jetzt womöglich die Pfarrgemeinde in Halifax/Yorkshire betreut, oder vor mindestetns 20 Jahren in den gesegneten Schnitzerort gezogen ist. Dass er dann den örtlichen Dialekt im Schlaf brabbeln kann, versteht sich von selbst. Alle 10 Jahre also, bei jeder Witterung, denn der Zuschauer aus aller Welt, nicht nur aus Japan und USA, ist voll überdacht. Nur die Bühne als solche ist dem Regen ausgesetzt. Dafür erhalten die durchnässten Akteure in den Pausen reichlich Ettaler Klosterlikör und nach dem imaginären Fall des Vorhanges ein heißes Bad (dieser Teil wurde vom Autor frei erfunden. Er entschuldigt sich).
Natürlich wäre es interessant, mehr über die sportlichen Leistungen der beiden Urlaubshelden zu erfahren. Da Sport im allgemeinen als langweilig angesehen wird,  soll hier nur erwähnt werden, dass Wolfi selbst nur einmal leicht zu Boden ging, als er ungeschickt wie er ist, versuchen wollte, beim Langlauf durch einen kühnen Sprung um die eigene Achse die Gegenrichtung einzuschlagen. Das Hochkommen war die sportliche Leistung. Er schaffte es. Auch die dreizehn Kilometer, von denen drei zu viel waren. Ich konnte nicht mehr. Cathie Burton, in vieler Hinsicht ein sportliches Talent, jedoch ungewollt über das olympische Alter hinausgewachsen, fiel hingegen beim Abfahrtslauf. Der Kofel ist ein wahrer Killerberg (Leni Riefenstahl: Triumph des Killens). Cath hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen und schon ziemlich weit oben am Hang, kurz vor einer Todeskurve, die nicht einmal angezeigt war, dieselbe zu kratzen versucht, und schon schauten ihre süßen Beine gen Himmel, the skis being God knows where. Die Tragik hatte so ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Ich musste mich fragen, was ich falsch gemacht habe. Waren es die hochmütigen Fotos, die wir kurz vor dem Unglück noch gemacht hatten? Dämlich ist es, wenn man versucht, sich mit Phrasen herauszureden: du weißt schon, dass Wintersport gefährlich sein kann. Oder: das Leben ist schwer, man  muss sich sportliche Triumphe schwer verdienen. Ich denke, bei Frauen hilft oft ein liebevoller Kuss. Und Schweigen. Was sich im Nachhinein als herrlich erwies, war die Stelle, die bei Cath weh tat: der rechte Oberschenkel, Innenseite, den ich im ruhigen Hotel Posch massieren durfte, nicht, ohne vorher in der Apotheke noch Arnika, ein Allheilmittel, gekauft zu haben. Das wurde mit Geschick auf die schmerzende Stelle aufgetragen. Keine ganz leichte Aufgabe, das Massieren, denn meine Gebeine ächzten an vielen Stellen selbst. Am liebsten würde man dann einen ganz anderen Urlaub antreten, ohne Skis am Fuß, nur leicht bekleidet, in der wärmenden Sonne auf einer bequemen Liege liegend. Stattdessen haben  wir täglich Skisport getrieben und unser Abendessen redlich verdient. Aber es war anstrengend. Mehr will ich dazu nicht sagen. Auch ein Prolet kann schweigen und genießen. So. 
Wir könnten die Heimreise antreten. (Herrenberg, bist du schon schwäbisch oder noch badisch?)
Es war Sonntag. Wie durch ein Wunder war Tatjana (oder war es Tanja?) am Empfang als es ans Zahlen ging. Das klappte ebenso, wie unsere Ankunft im Hotel, als niemand zu sehen war. Schnell war das Auto vollgeladen.  Es wurden zunächst geruhsame 100 km Landstraße bis Augsburg. Damit konnte die Autobahn über München glorios umgangen werden. Die Sonne schien. Der Schnee wurde mit jedem Kilometer etwas dünner. Ein wundersamer Marsch in den Frühling war diese Reise jedoch nicht. Das kann so sein. Und ist wunderschön. Du fährst aus der Winterlandschaft hinaus. Im Schwarzwald liegt der Schnee oft noch im März. Dann kommst du allmählich hinunter in ein Tal. Die Kinzig bildet ein solches Traumtal, wo die ersten blühenden Bäume stehen. Ein Gefühl der Abgehobenheit stellt sich ein, vor allem, wenn der Himmel tief blau ist. Großes steht bevor. Ein ewiger Sommer. Wärme und Glück. Ein Traum eben. Solche Heimkehr ist unübertrefflich. Diesmal fädelten wir uns erstmal bei Augsburg in die Autobahn nach Stuttgart ein. Schon waren Glücksgefühle für immer gestört. Rasen, Überholen, Aufpassen. Staugefahr.  Ich hasse manche Autobahnen. Bei Stuttgart meldete sich Cath mit ihrem notorischen Hunger, gab mir 20 Minuten um etwas Essbares zu finden. Unsere Lösung war genial: Runter von der Autobahn bei Stuttgart. Das unangenehme Nadelöhr bei Böblingen zügig hinter sich lassen, und bei Herrenberg abbiegen und Resto suchen. Es lag überall noch Schnee. Eiskalt schien die Sonne auf den Marktplatz von Herrenberg, an einem Sonntag. Wenige waren draußen. Nass und kalt und Sonntag, das hat man nicht gern. Was taten wir? Wir fanden inmitten der schwäbischen Fachwerkarchitektur ein Gemäuer in der Bronngasse, das althergebrachte Esskultur versprach: Osteria da Gino. Es war uns egal, welche Hausmannskost uns erwartete. Wir hatten Hunger und wollten gut essen. Ein Italiener ist da nicht immer das Ideale. Pizzakunst und Pastafantasien haben uns noch nie beeindruckt. Aber als ein gepflegter Mittfünfziger auf uns zukam und einen Steinpilzrisotto mit weißen Trüffeln anbot, gab ich meinen transalpinen Hochmut auf, sagte „ja“ und bereute es nie. Cath, die Esserin an meiner Seite, hatte etwas anderes, das auch ihr zusagte. Wenn ich mich nur erinnern könnte, was es war. Da wir etwas lange warten mussten, „heute issi alles vooooll“, erhielten wir den Kaffee „on the house“. Lebensart kann man auch importieren. Die „Glucke vom Gäu“, eine mittelalterliche Stiftskirche mit Zwiebelhaube auf dem massiven Turm, droht mächtig über der Stadt und ihre 31000 Einwohner. Nein, Herrenberg ist nicht badisch, sondern württembergisch. Zwischen Stuttgart und Schwarzwald gibt es also noch etwas: Herrenberg.
Die letzte Etappe.
Die Rückseite des Schwarzwaldes ist schlicht unattraktiv. Man möchte da ganz schnell weg. Wir fuhren in Richtung Horb am Neckar. Ließen dieses schöne Städtchen links liegen, obwohl ich Cath davon erzählt hatte. Ein endloses Gekurve brachte uns dann allmählich in eine andere Perle des Schwarzwaldes, die vor Attraktivität nur so strotzt: Freudenstadt. Eine kleine, rechthaberische Höhenmetropole mit mehr Läden als nötig und kargen Cafés, wo der Kuchen wie eine milde Gabe mit strengem Blick über den Tresen gereicht wird. Das Zuckerstück ist abgezählt und von kleiner Statur. Wir sind im schwäbischen Schwarzwald. Kargheit und Augenmaß sind die überkommenen Richtschnüre der Freudenstädter. Nichts wie weg. Beim letzten flüchtigen Blick nach Osten – es ist noch nicht dunkel – gehen die Gedanken zu Pit und Marieluise, die wahrscheinlich bemüht sind, Ordnung in ihr umgebautes Haus in Balingen zu bringen. Unter „besseren“ Umständen hätten wir uns ganz sicher zu einem Blitzbesuch aufgedrängt. Nicht jedoch mit 5 Paar Skiern im Auto, viel schmutziger Wäsche und dem unbändigen Wunsch, die Raserei auf der Straße zu beenden. Eiligst hinunter also ins Renchtal, ins liebliche Oberkirch. Vorbei am Kniebis, wo im Februar noch kräftig Ski gefahren wird. Rentner und Frührentner bewegen sich langsam durch Kniebis-Dorf, einer eigenartig unschönen Pensionärssiedlung. Wer hier oben landet, hat es geschafft. Ich denke mir, mit etwa 100.000 Euro kann man sich bequem in eine der unschönen Wohnanlagen einkaufen. Kalte Herbste und Winter erleben und sich fragen, warum man das getan hat. Es kann da leicht zu spät sein. Der Neffe wohnt in Gütersloh oder Remscheid und kommt nur einmal in fünf Jahren zu Besuch. Er will die Eigentumswohnung nicht erben. Verkaufen lässt sie sich auch nicht. Also schnell hinunter, an der Zuflucht vorbei, über Oppenau und Lauterbach nach Oberkirch. Die Heizung war abgestellt. Das warme Wasser nicht. Nach einer Dusche und mit einem doppelten GinundTonic lässt es sich herrlich entspannen. Es wird schnell wohlig warm im Hause. Wir haben es geschafft. Wie schön, dass alles so wunderbar zu Ende ging. 

                           
Weniger als zwei Stunden Paris. Ist das nicht heller Wahnsinn?

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