Sie ist endlich da, die 60jährige mediale Großmutter. Sie wurde uns schon vor längerer Zeit angedroht. Ich hatte noch versucht, ein Verbot durchzusetzen, durch meine Unterschrift. Aber, nein, so eine alte Oma hält man einfach nicht auf. Der Briefkasten zitterte vor Wut. Einundvierzig Millionen Auflage, um was zu tun? Sich feiern zu lassen? Sind 60 Jahre eines solchen Blattes nicht eher eine Demütigung für jeden Kiosk? Ich gehöre also zu den 82 Millionen Deutschen (was geschieht mit den Österreichern, Schweizern, Elsässern, Südtirolern undsoweiter?), die es über sich ergehen lassen mussten. Also habe ich reingeguckt. Wie schön, dass alle Vorurteile bestätigt wurden.
FreiBILD für Freiwild, Seite eins: Alles exklusiv: Till & Dana Schweiger über Familie. Jürgen Klopps privates FOTO-ALBUM. Axel Schulz bekommt WM-Gürtel. So leben die Lotto-Millionäre heute.
Sogar Donald gratuliert. Und natürlich der Chefredakteur: "Liebe Leser". Darunter noch ein blaues Band: Glückwunsch. Seit 60 Jahren erreicht BILD ganz Deutschland.
Seite zwei und drei: Gerhard Schröder (damit hat man einen echten Ex-Kanzler) zum Interview gegriffen. Warum sollte er sich das nicht auch noch antun? Seine Antworten sind sogar etwas pfiffig. Journalistisch gesehen, ist Schröder jedoch nicht von brennender Aktualität. Ebenso verhält es sich mit den Millionären: sie haben 2007 gewonnen. Wie sie heute leben interessiert kaum. "BILD findet die Olympia-Kette der Nazi-Spiele", dazu ein Foto des Führers bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin. Daneben (warum?) klitzeklein, ein Foto von Netanjahu, vor der UNO, die Auschwitz-Pläne zeigend. Aktualität: gleich null. Bedeutungsschwangerschaft: gleich null.
Dann: eine Doppelseite: Schlagzeiten aus 60 Jahren BILD. Keiner möchte so etwas nochmal sehen. Journalistischer Wert: Pustekuchen.
Nur noch den Schluss: "Diese Schlagzeilen werden Sie auch in 60 Jahren nie lesen. Dazu ein paar nackte Busen, dann Foto von "Opa Bohlen", Deutschland sucht den grauen Star. Guttenberg-Foto. Titel: Doktorspielchen im Schloss.
Der neugierige Leser hat natürlich diese papierne Selbstüberhebung des Blattes persönlich durchgelesen und sich sein Bild gemacht. Von Humor keine Spur. Journalismus von der masturbierenden Art. Händewaschen dringend empfohlen.
Freibild für Freiwild, Seite eins:
FreiBILD für Freiwild, Seite eins: Alles exklusiv: Till & Dana Schweiger über Familie. Jürgen Klopps privates FOTO-ALBUM. Axel Schulz bekommt WM-Gürtel. So leben die Lotto-Millionäre heute.
Sogar Donald gratuliert. Und natürlich der Chefredakteur: "Liebe Leser". Darunter noch ein blaues Band: Glückwunsch. Seit 60 Jahren erreicht BILD ganz Deutschland.
Seite zwei und drei: Gerhard Schröder (damit hat man einen echten Ex-Kanzler) zum Interview gegriffen. Warum sollte er sich das nicht auch noch antun? Seine Antworten sind sogar etwas pfiffig. Journalistisch gesehen, ist Schröder jedoch nicht von brennender Aktualität. Ebenso verhält es sich mit den Millionären: sie haben 2007 gewonnen. Wie sie heute leben interessiert kaum. "BILD findet die Olympia-Kette der Nazi-Spiele", dazu ein Foto des Führers bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin. Daneben (warum?) klitzeklein, ein Foto von Netanjahu, vor der UNO, die Auschwitz-Pläne zeigend. Aktualität: gleich null. Bedeutungsschwangerschaft: gleich null.
Dann: eine Doppelseite: Schlagzeiten aus 60 Jahren BILD. Keiner möchte so etwas nochmal sehen. Journalistischer Wert: Pustekuchen.
Nur noch den Schluss: "Diese Schlagzeilen werden Sie auch in 60 Jahren nie lesen. Dazu ein paar nackte Busen, dann Foto von "Opa Bohlen", Deutschland sucht den grauen Star. Guttenberg-Foto. Titel: Doktorspielchen im Schloss.
Der neugierige Leser hat natürlich diese papierne Selbstüberhebung des Blattes persönlich durchgelesen und sich sein Bild gemacht. Von Humor keine Spur. Journalismus von der masturbierenden Art. Händewaschen dringend empfohlen.
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